Preisdumping und Konkurrenz: Droht Kölner Taxis das Aus?
Köln - Sie sind viele, aber verdienen aktuell zu wenig: In Köln ist die Zahl der Taxi-Lizenzen auf Rekord-Niveau. Beim klassischen gelben Taxi bleibt im Vergleich zu anderen Anbietern aber zu wenig hängen. Die Stadt Köln schlägt durch ein neues Gutachten deswegen jetzt Alarm.
Dieses Gutachten zeigt die Situation schonungslos auf: Aktuell sind im Kölner Stadtgebiet 1154 Taxis angemeldet. Zu viele sagen die Macher der Studie und empfehlen die Zahl deutlich zu verringern. Sonst drohen langfristig rote Zahlen und damit Insolvenzen.
Die Misere des Taxigewerbes hat mehrere Gründe: Zum einen hat die Branche während der Corona-Jahre massiv Umsatz verloren. Zum Anderen spielt aber auch eine Rolle, dass in den letzten Jahren auch andere Anbieter ins Beförderungs-Geschäft eingestiegen sind.
Neben Taxis gibt es heute auch mehrere Mietwagen-Anbieter und mit Uber auch einen direkten Taxi-Konkurrenten in der Domstadt.
Eine Situation, die das Taxigewerbe in Köln schon länger beschäftigt. Gegenüber dem Kölner-Stadt Anzeiger beschwert sich der Chef des größten Kölner Taxiunternehmens RUF Fikret Sinir über Preisdumping anderer Anbieter.
"Wir fordern von der Stadt Mindestpreise für den Gelegenheitsverkehr mit Mietwagen, Tarifkorridore und mehr Kontrollen von Mietwagen- und Uber-Partnerbetrieben", so der Taxiunternehmer. Er hat den Verdacht, dass auch beim Mindestlohn geschummelt wird. Wegen der Zustände waren die Kölner Taxifahrer auch schon vergangenen Herbst zu einer Demo auf die Straße gegangen.
Uber wiederum spricht von ausschließlich lizenzierten Fahrtvermittlungen. Die Zahlen seien zufriedenstellend, so ein Sprecher des Unternehmens.
Festpreise für alle Anbieter: Eine Lösung auch für Köln?
In München wurden in der Vergangenheit wegen derselben Problematik schon eine Festpreispflicht für alle eingeführt. Heißt: Wer dort ein Taxi oder Uber bestellt, hat die Möglichkeit einen vorher klar definierten Festpreis zu vereinbaren. Außerdem wird dann engmaschiger kontrolliert und eingeschritten, wenn die Preise den vorgeschriebenen Tarifkorridor verlassen.
Ein Modell, das auch in Köln möglich wäre. Dazu muss die Stadt aber noch entsprechend tätig werden.
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