Nach "Hambi" kommt "Grembi": Aktivisten besetzten Waldgebiet in Köln - Polizei räumt Camp

Köln - Die Kölner Polizei hat am Mittwochvormittag ein Protestcamp im "Gremberger Wäldchen" geräumt. Die Szenen erinnern an eine ähnliche Maßnahme im Hambacher Forst im rheinischen Braunkohlerevier 2018.

Die Polizei ist am Mittwochmorgen mit Hundertschaften in das Gremberger Wäldchen in Köln ausgerückt, um ein Protestcamp zu räumen.
Die Polizei ist am Mittwochmorgen mit Hundertschaften in das Gremberger Wäldchen in Köln ausgerückt, um ein Protestcamp zu räumen.  © Daniel Evers

Mit mehreren Einsatzfahrzeugen sowie Hundertschaften waren Einsatzkräfte am Morgen in das Waldgebiet zwischen den Stadtteilen Gremberg, Vingst und Poll ausgerückt, um "eine zuvor verbotene Versammlung sowie eine damit verbundene illegale Baumbesetzung" aufzulösen.

Auch speziell für Klettereinsätze ausgebildete Polizisten sollen vor Ort sein, um die errichteten Baumhäusern zu erreichen und abzubauen, wie die Protestgruppe "Wald statt Asphalt" via Telegram berichtet.

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"Kletterbullen räumen weiter den Tower. Die Stadt Köln macht ihre Position damit mehr als deutlich: Statt sich gegen die Zerstörung von Lebensgrundlagen im eigenen Stadtgebiet zu stellen, werden Menschen kriminalisiert und Polizeigewalt ausgesetzt", schreibt die Initiative dazu.

Grund für die Maßnahme am Mittwoch seien "erhebliche Gefahren für die Anwesenden sowie unbeteiligte Dritte" gewesen, teilt die Polizei mit. Einsatzkräfte entfernten daher im Camp aufgestellte Zelte und Möbel und ließen Baumaterial für weitere Baumhäuser von den Abfallwirtschaftsbetrieben Köln (AWB) abtransportieren.

Außerdem wurden die Personalien von 18 Personen festgestellt. Gegen sie wurde ein Platzverweis ausgesprochen.

Die Aktivistinnen und Aktivisten haben in dem Gebiet mehrere Baumhäuser errichtet und die Bäume besetzt.
Die Aktivistinnen und Aktivisten haben in dem Gebiet mehrere Baumhäuser errichtet und die Bäume besetzt.  © Daniel Evers

Protestgruppe "Wald statt Asphalt" fordert radikale Verkehrswende

Unter anderem sollen auch speziell für Klettereinsätze ausgebildete Polizeibeamte vor Ort sein.
Unter anderem sollen auch speziell für Klettereinsätze ausgebildete Polizeibeamte vor Ort sein.  © Daniel Evers

Ziel der Protestbewegung ist es, den geplanten Ausbau der A4 bei Köln und die damit einhergehende Rodung des Waldes zu verhindern.

Daher besetzten die Klimaschützerinnen und -schützer bereits seit den frühen Morgenstunden des 14. Juni das Gebiet. Wie schon beim Hambacher Forst haben die Aktivistinnen und Aktivisten dafür auch einige Baumhäuser errichtet.

"Seit heute früh verteidigen wir auf mehreren Bäumen das Gremberger Wäldchen im Süden von Köln. Die Politik plant in Zeiten des Klimanotstandes den Ausbau der A4 von 6 auf 8 Spuren. Diesem Wahnsinn stellen wir uns entschieden entgegen und fordern: radikale Verkehrswende statt Autos ohne Ende!", teilte die Gruppe damals mit.

Erstmeldung: 3. Juli, 15.18 Uhr; aktualisiert: 17.04 Uhr

Titelfoto: Daniel Evers

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