Mega-Nachfrage nach Raketen und Co.: Wer böllern will, muss schnell sein
Von Wolf von Dewitz
Köln - Die heiße Phase startet! Wer zu Neujahr böllern will, kann sich ab diesem Samstag mit Feuerwerkskörpern eindecken.
Denn ab dann dürfen Supermärkte, Discounter und andere Geschäfte bis zum Jahresende Feuerwerk verkaufen. Manche Einzelhändler starten in der Nacht zu Samstag sogar schon um Mitternacht mit größeren Verkaufsaktionen.
Deutschlands größter Feuerwerkhersteller Weco aus Eitorf bei Köln macht ebenfalls einen Lagerverkauf, dieser startet um sieben Uhr morgens - dann dürfen Käufer auf das Werksgelände fahren und ihre Autos mit maximal drei Paketen vollladen. Mehr ist nicht erlaubt, da es sich um Gefahrgut handelt.
Wer spontan zu der Weco-Fabrik fährt, geht allerdings leer aus, denn die Böller, Raketen und Feuerwerksbatterien wurden schon vor gut zwei Wochen online verkauft.
Binnen weniger Stunden sei man ausverkauft gewesen, sagt ein Weco-Firmensprecher. Man habe "viele Tausend Pakete" veräußert. Die Online-Käufer haben ein Zeitfenster bekommen, wann sie ihre Ware abholen dürfen.
Händler erwarten höhere Nachfrage als im Vorjahr
Die Nachfrage nach Feuerwerk dürfte in diesem Jahr auch anderswo hoch sein, die Hersteller und Händler haben nach eigenen Angaben zwischen 15 und 20 Prozent mehr Feuerwerk geliefert als im Vorjahr.
Sie haben ihr Angebot aufgestockt, weil sie im Vorjahr fast ausverkauft waren - nun rechnen sie mit noch besseren Geschäften. Die Preise sind Branchenangaben zufolge gestiegen.
Umweltschützer ärgern sich derweil über eine unnötige Vermüllung und den Feinstaub-Ausstoß. Naturschützer weisen auf die Gefahren für Wildtiere hin, die von dem Lärm und von dem Licht aufgeschreckt werden und sich verletzen oder wertvolle Energie verbrauchen, die sie im Winter eigentlich anders einsetzen müssen.
Hinzu kommen Gefahren durch illegale Feuerwerkskörper, die nicht den deutschen Sicherheitsstandards entsprechen. Hierauf weist auch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (67, CDU) hin: "Jedes Jahr kommt es in der Silvesternacht zu zahlreichen Unfällen, weil zum einen mit illegalen und gefährlichen Feuerwerkskörpern geböllert und zum anderen auch bei geprüften Produkten nicht auf eine sichere Verwendung geachtet wird."
Verletzungen seien vermeidbar. "Ein achtsamer und rücksichtsvoller Umgang mit Feuerwerk und Mitmenschen schützt Sie und Ihre Liebsten und leistet auch einen Beitrag, die Beschäftigten im Gesundheitswesen nicht unnötig zu belasten", so der CDU-Politiker.
Titelfoto: Bildmontage: Christophe Gateau/dpa, Thomas Banneyer/dpa