KVB ziehen den Stecker: Kölner Mobilitätsprojekt wird eingestellt - so viel musste die Stadt für "Isi" zahlen

Köln - Eigentlich sollte das On-Demand-Angebot "Isi" bei der Verkehrswende in Köln helfen. Nach vier Jahren wird das Sammeltaxi-Projekt der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) zum Ende des Jahres aber eingestellt.

Nach knapp vier Jahren wird dem On-Demand-Projekt "Isi" der Stecker gezogen.
Nach knapp vier Jahren wird dem On-Demand-Projekt "Isi" der Stecker gezogen.  © Oliver Güth/Kölner Verkehrs-Betriebe AG

Grund dafür ist der desaströse wirtschaftliche Erfolg des Angebots, wie aus einem Bericht des Kölner Stadtrats hervorgeht. Demnach machten die KVB nämlich stattliche 26,35 Euro Verlust - bei jeder Fahrt.

Insgesamt hätte das zu einem jährlichen Minus von etwa eine Million Euro geführt, die von den Verkehrsbetrieben in die Abruf-Taxis gepumpt werden mussten, heißt es weiter.

Zumal sich auch das Interesse der Kundinnen und Kunden in Grenzen hielt: Bis Ende Juni haben sich lediglich knapp 18.500 Nutzerinnen und Nutzer für den On-Demand-Dienst registriert - ein vergleichsweise kleiner Wert für eine Millionenmetropole wie Köln.

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Hinzu kommt, dass nicht jeder davon auch eine Fahrt gebucht hat - im Gegenteil: Von den 18.500 registrierten Kundinnen und Kunden haben lediglich 2350 eine Fahrt absolviert.

Kundenzufriedenheit mit "Isi" hat wegen eingeschränkter Verfügbarkeit abgenommen

Insbesondere in der Nacht sollte das Sammeltaxi-Angebot für sichere Fahrten sorgen.
Insbesondere in der Nacht sollte das Sammeltaxi-Angebot für sichere Fahrten sorgen.  © Christoph Seelbach/Kölner Verkehrs-Betriebe AG

Darüber hinaus hat die Zufriedenheit mit den Sammeltaxis in den letzten Wochen und Monaten rapide abgenommen. Grund dafür sei die "eingeschränkte Verfügbarkeit infolge von Fahrpersonal- und Fahrzeugausfällen", teilen die KVB mit.

Auf der Projekt-Webseite heißt es dazu, dass der Dienst derzeit nur sehr eingeschränkt buchbar sei, weil die Taxis Probleme hätten, "die vor allem den elektrischen Antrieb betreffen" und die durch die Vertragswerkstatt des Herstellers leider nicht zeitnah behoben werden könnten.

Dementsprechend ernüchternd lautet auch das Fazit im Abschlussbericht: Das On-Demand-Angebot in Köln werde insbesondere von Fahrgästen in der Stadtrandlage angenommen, heißt es darin zwar.

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Gleichzeitig schränken die KVB aber ein, dass die Nutzerzahlen nie das prognostizierte Niveau erreichten sowie "der Kostendeckungsgrad weit unter den Erwartungen blieb und der Service im Vergleich zum restlichen ÖPNV so gut wie keine Bedeutung entfalten konnte."

Titelfoto: Oliver Güth/Kölner Verkehrs-Betriebe AG

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