Künstler Jacques Tilly und Amnesty International protestieren für Meinungsfreiheit in Köln
Köln - Am Roncalli-Platz fand am Samstag eine große Aktion von Amnesty International gemeinsam mit dem Künstler Jacques Tilly (58) statt.
Ein Riese in Militärbekleidung und Schutzausrüstung hält der Welt den Mund zu: Der Künstler Jacques Tilly hat mit einer Großplastik bei einer Aktion von Amnesty International in Köln auf Angriffe gegen die Meinungsfreiheit in mehreren Ländern hingewiesen.
Trotzdem dringen die Rufe aber durch, wie ein geöffneter Mund auf den Händen der riesigen Figur symbolisieren soll. "Lasst Euch nicht den Mund verbieten", laute die Ermutigung, sagte Tilly amSamstag der Deutschen Presse-Agentur. Unter der bedrohlich wirkenden Figur, die eine Mischung aus Soldat und Polizist darstellen soll, ist die Aufforderung "Raise your voice" (Erhebe deine Stimme) zu sehen.
Die Figur ist Teil einer Aktion von Amnesty International am Samstag in Köln gewesen. Daran nahmen nach Angaben der Veranstalter etwa 150 Amnesty-Aktive und Unterstützer der Organisation aus ganz Deutschland auf dem Roncalli-Platz am Kölner Dom teil.
Sie forderten die Wahrung der Menschenrechte, der Versammlungsfreiheit und der Meinungsfreiheit weltweit. Dabei wurden menschenhohe Buchstaben in die Luft gehalten.
Amnesty International setzt sich für Meinungsfreiheit weltweit ein
"Menschen, die sich für die universelle Gültigkeit von Menschenrechten einsetzen und daran erinnern, werden in immer mehr Ländern dafür verfolgt und bedroht.
Die jüngsten Entwicklungen in Russland sind nur ein Beispiel", erklärte der Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland, Markus N. Beeko (55), in einer Mitteilung.
"Die Achtung von Informations- und Meinungsfreiheit und die notwendige Verfolgung von Menschenrechtsverbrechen sowie der Schutz all derer, die sich dafür einsetzen, brauchen daher unser aller Aufmerksamkeit und Solidarität", fügte er hinzu.
"Ohne Meinungsfreiheit kann ich meine Arbeit nicht machen", sagte Tilly laut einer Mitteilung von Amnesty International.
Diese Plastik sei damit auch eine Solidaritätsaktion "für all die unterdrückten Satiriker und Journalisten und Menschen in aller Welt, die ihren Mund nicht aufmachen können oder nur unter schwierigen Umständen."
Titelfoto: Thomas Banneyer/dpa