Kölner Straßen sollen umbenannt werden: Jetzt bist Du gefragt

Köln - Neue Namen gesucht: Die Stadt Köln will zwei Straßen im Stadtteil Ehrenfeld umbenennen. Dabei dürfen auch die Bürgerinnen und Bürger mitsprechen.

Die beiden Straßen liegen in unmittelbarer Nähe zum Ehrenfelder Wahrzeichen, dem Helios-Leuchtturm.
Die beiden Straßen liegen in unmittelbarer Nähe zum Ehrenfelder Wahrzeichen, dem Helios-Leuchtturm.  © Oliver Berg/dpa

Konkret geht es um die Wissmannstraße und die Gravenreuthstraße.

Beide wurden einst nach Männern benannt, denen zahlreiche Verbrechen in der deutschen Kolonialzeit in Afrika vorgeworfen werden: Hermann von Wissmann (✝1905) und Friedrich Freiherr von Gravenreuth (✝1891).

"Beide Namen stehen für extensive koloniale Gewalt. Das brutale, menschenverachtende Vorgehen der Straßennamensgeber führte dazu, dass die Bezirksvertretung Ehrenfeld beschloss, die Ehrung aufzuheben", teilt die Stadt dazu mit. Nun müssten für beide Straßen neue Namen gefunden werden, heißt es weiter.

Flohmarkt in Köln: Hier wird am Sonntag getrödelt
Köln Lokal Flohmarkt in Köln: Hier wird am Sonntag getrödelt

Vom 15. bis zum 31. August findet dazu eine Öffentlichkeitsbeteiligung der Kölnerinnen und Kölner statt.

Auf dem städtischen Beteiligungsportal oder per E-Mail können Namensvorschläge eingebracht, andere Ideen bewertet oder kommentiert werden. Zusätzlich werden die direkten Anwohnerinnen und Anwohner durch Postwurfsendungen informiert.

Wegen kolonialem oder Nazi-Hintergrund: Mehr als 1200 Kölner Straßennamen auf dem Prüfstand

Die geplante Umbenennung ist Teil einer größeren Maßnahme, bei der seit 2021 etwa 1200 der 6000 Straßennamen in der Domstadt durch ein Gremium aus Historikern, dem sogenannten Historischen Beirat, überprüft werden.

Im Fokus steht dabei insbesondere ein möglicher kolonialer oder Nazi-Hintergrund der Straßennamensgeber, denen die Ehrung damit aberkannt werden soll.

Titelfoto: Oliver Berg/dpa

Mehr zum Thema Köln Lokal: