Kölner Dom muss sparen! Kostet der Zugang bald Eintritt?

Köln - Immer mehr Menschen in Deutschland treten aus der katholischen Kirche aus - und das hat nun auch Folgen für den Kölner Dom! Mehrere hunderttausend Euro fehlen künftig pro Jahr für die Instandhaltung der Kathedrale.

Mit mehr als sechs Millionen Besuchern pro Jahr ist der Kölner Dom die beliebteste Sehenswürdigkeit in Deutschland.
Mit mehr als sechs Millionen Besuchern pro Jahr ist der Kölner Dom die beliebteste Sehenswürdigkeit in Deutschland.  © Thomas Banneyer/dpa

Hintergrund der Kürzungen sind dringend notwendige Einsparungen beim Erzbistum Köln, das gemeinsam mit dem Land NRW, der Stadt sowie dem Zentral-Dombau-Verein (ZDV) für das beliebte Wahrzeichen verantwortlich ist.

Und die Summe, die dem Erzbistum fehlt, ist durchaus stattlich: Insgesamt 100 Millionen Euro müssen bis zum Jahr 2030 eingespart werden. Daher sollen in einem ersten Schritt die Zuschüsse zu der Kathedrale um 15 Prozent pro Jahr reduziert werden.

Daraus ergibt sich unter dem Strich ein Defizit von 400.000 Euro, wie Dompropst Guido Assmann (61) am Dienstag der "Kölnischen Rundschau" mitteilte.

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Demnach sollen die Kürzungen in Zukunft mit Sparmaßnahmen kompensiert werden. Dazu gehören etwa angepasste Öffnungszeiten, ein verstärkter Fokus auf Spenden sowie höhere Eintrittspreise für die Schatzkammer oder die Turmbesteigung.

Zentral-Dombau-Verein bleibt von Kürzungen verschont, warnt aber: "Auch unsere Mittel sind endlich!"

Barbara Schock-Werner (77) trägt mit dem ZDV rund 60 Prozent der jährlichen Baukosten für das Kölner Wahrzeichen.
Barbara Schock-Werner (77) trägt mit dem ZDV rund 60 Prozent der jährlichen Baukosten für das Kölner Wahrzeichen.  © Oliver Berg/dpa

Nicht geplant ist hingegen die Einführung von generellen Eintrittspreisen - zumindest noch: "Wir planen nach wie vor, keinen Eintritt für den Dom zu verlangen", betont Assmann, stellt im gleichen Atemzug aber klar: "So etwas kann natürlich nie für alle Zeiten ausgeschlossen werden!"

Verschont von etwaigen Kürzungen bleibt hingegen der ZDV unter Präsidentin Barbara Schock-Werner (77), der rund 60 Prozent der jährlichen Erhaltungskosten von sieben bis acht Millionen Euro aufbringt.

Die 77-Jährige hat dennoch Angst vor einem Dominoeffekt durch die neuen Maßnahmen: "Wenn das Erzbistum die Mittel kürzt, kann das Land unter dem allgemeinen Sparzwang auch darauf zurückgreifen, seinen Zuschuss zu kürzen."

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Zudem befürchte sie, dass es beim Bistum die Hoffnung gäbe, der ZDV fange die fehlenden Gelder schon auf. Daher warnt sie: "Der ZDV kann nicht die Lösung sein - auch unsere Mittel sind endlich!"

Titelfoto: Thomas Banneyer/dpa

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