Köln will Zeichen setzen! Nächste XXL-Demo gegen Rechts schon angemeldet
Köln - Nachdem am Dienstagabend (16. Januar) rund 30.000 Kölnerinnen und Kölner am Heumarkt lautstark gegen rassistische Hetze von Rechts protestierten, soll am Wochenende die nächste Groß-Demo starten.
Das beeindruckende Bild mehrerer Tausend Kölnerinnen und Kölner, die sich bei durchweg friedlicher Stimmung gegen den Rechtsruck in Deutschland aussprachen, soll nur ein erster Vorgeschmack auf die nahe Zukunft gewesen sein.
Denn für Sonntag (21. Januar) wurde bereits die nächste XXL-Demonstration in Köln angekündigt. Die Kundgebung unter dem Motto "Demokratie schützen - AfD bekämpfen" soll gegen 12 Uhr auf dem Alten Markt starten. Das Ende ist auf 14 Uhr terminiert.
Organisiert wird die Demo vom Bündnis "Köln stellt sich quer". Die Organisatoren fordern in ihrem emotionalen Facebook-Aufruf, "dass die Brandmauern der demokratischen Parteien gegen die AfD erhöht werden".
Außerdem beanstandet das Bündnis: "Für die großen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen bietet die AFD keine Lösungen." Ganz im Gegenteil, sie leugne den menschengemachten Klimawandel, sie sei für Sozialabbau und gegen Mindestlöhne sowie gegen Steuererhöhungen für Wohlhabende und wolle die EU abschaffen.
"Es ist höchste Zeit, das Verbindende der demokratischen Kräfte in den Vordergrund zu stellen im Einsatz für ein demokratisches, soziales Europa ohne Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus", so der emotionale Appell weiter.
Brings, Höhner, Cat Ballou, Kasalla, Bläck Fööss und Paveier wollen teilnehmen
Die geplante Aktion findet in Köln bislang breite Unterstützung. Neben der AG Arsch Huh, einer kölschen Musiker-Initiative, die sich bereits seit 1992 gegen Nationalismus und Rassismus einsetzt, haben sich bereits sechs von Kölns berühmtesten Bands dem Aufruf angeschlossen.
Über ihre sozialen Netzwerke setzten Brings, Höhner, Cat Ballou, Kasalla, Bläck Fööss und Paveier am Dienstagabend zeitgleich einen Post ab, in dem sie Kölnerinnen und Kölner dazu auffordern, am Sonntag zahlreich zu erscheinen - und gemeinsam mit den Musikern ein deutliches Zeichen gegen den Rechtsruck zu setzen.
"Während auch wir alle durch die wilde Buntheit der Stadt fliegen, braut sich vor unser aller Augen etwas Dunkles zusammen", schreiben die Musiker in ihrer gemeinsamen Erklärung.
Eine Entwicklung, die die sechs Bands, die sonst so viel Frohsinn und Spaß im Karneval verbreiten, nicht mehr tatenlos mitansehen wollen: "Wir wollen das nicht schweigend hinnehmen. Am Sonntag, dem 21.1, werden wir alle auch Gesicht zeigen und bei der Demo von 'Köln stellt sich quer' dabei sein. Mit euch. Gegen das Dunkle, was da heranwächst." [Rechtschreibung angepasst, Anm. d. Red.]
Wie viele Menschen am Sonntag wirklich nach Köln kommen werden, ist noch ungewiss. Klar ist aber: Die Stadt will ein weiteres Zeichen setzen!
Titelfoto: Oliver Berg/dpa