Schule erklärt 11-Jährigen Geschlechts-Umwandlung: Aufschreie unter Eltern!
Köln - An einer Kölner Schule sorgt ein Arbeitsblatt im Bio-Unterricht für Aufschreie bei ein paar Eltern.
Auf besagten Arbeitsblättern werden verschiedene Geschlechtsidentitäten thematisiert. Die Kinder sollen so zu dem Thema sensibilisiert werden.
Im Fokus der Beschwerden liegt dabei vor allem eine Formulierung: "Zeynep fühlt sich im falschen Körper geboren. Sie*Er möchte sich so rasch wie möglich operieren lassen, um endlich als Mann leben zu können."
Wie die Bild berichtet, kritisieren Eltern, dass eine Geschlechtsumwandlung in diesem Statement als eher unkomplizierte Operation und als selbstverständlich dargestellt wird. Auf Risiken und Folgen der Geschlechtsangleichung sei das Arbeitsblatt nicht eingegangen.
Außerdem soll das Thema für die jungen Schülerinnen und Schüler im Alter von 11 bis 12 Jahren verwirrend sein - da sie ja selbst erst am Anfang ihrer Pubertät stehen.
Mit der Überschrift "Soziales Geschlecht" verziert ging es im Unterricht eher um den Fakt, dass das Geschlecht ein soziales Konstrukt ist.
Die besorgte Mutter eines Kindes sagte jedoch, dass "dem Kind, das sich mit dieser Sexualisierung nicht wohlfühlt, vermittelt wird, dass sein Körper falsch sei und operativ angepasst gehört".
Die "Hildegard von Bingen"-Schule setzt sich für Geschlechtervielfalt ein
Außerdem wird kritisiert, dass die Lehrblätter aus dem "Pubertäts-Portal" der Plattform Lehrer-Online genommen wurden. Das Portal wird unterstützt von der Tampon-Marke "Always", die wirtschaftliche Interessen verfolgen solle.
Das macht die Marke zum Beispiel, indem sie Binden und andere Periodenprodukte für Unterrichtseinheiten zur Verfügung stellt, um jungen Menstruierenden bei der Aufklärung und Auswahl an Produkten zu unterstützten.
Das Portal wurde unter anderem mehrmals mit dem Comenius-EduMedia-Siegel ausgezeichnet. Mit dieser Auszeichnung würdigt die Gesellschaft für Pädagogik und Information e. V. (GPI) pädagogisch inhaltlich und gestalterisch besonders gut gemachte und wertvolle medienbasierte Lernmaterialien.
Die Schule bestätigt, dass das "Thema und der Unterrichtsinhalt konform" mit dem Lehrplan des Bundeslandes sind. "Sollten Eltern damit ein Problem haben, können Sie sich vertrauensvoll an die Fachlehrer*in oder mich als Schulleiter wenden", erklärt der Schulleiter.
"In der Schule sollen vielfältige geschlechterbezogene Biografien thematisiert werden", hieß es weiter. Falls ein Kind sich daraufhin gesehen fühlt, oder sich mit einem der Statements identifizieren kann, so sind weitere Beratungen durch medizinisches Fachpersonal und geschulte Psychologinnen oder Psychologen möglich.
Titelfoto: Montage: Federico Gambarini/dpa, Jens Kalaene/dpa