Karnevalsauftakt in Köln: Massenschlägerei am Aachener Weiher - Polizei muss eingreifen
Köln - Nach mehr als neun Monaten Pause haben am heutigen Samstag wieder die Jecken die Stadt in ein Tollhaus verwandelt. Der 11.11 läutete auch in diesem Jahr wieder die neue Karnevals-Session in der Domstadt ein.
Schon in den vergangenen Jahren hatte es bei x-Tausenden auswärtiger Besucher teilweise Probleme mit Gedränge, Alkoholexzessen und Kriminalität gegeben.
Rund 1000 Polizisten, 180 Ordnungsamtsmitarbeiter und mehr als 1000 private Sicherheitskräfte waren auf den Straßen, um den Ansturm zum Karnevalsauftakt in geregelte Bahnen zu lenken.
Die meisten Besucher steuerten dabei den Bereich um die Zülpicher Straße - das "Kwartier Latäng" - an. Das Studentenviertel gilt mit seinen vielen Bars und Kneipen schon lange als Mega-Hotspot, der auch an normalen Wochenenden viele Partytouristen von auswärts anzieht.
Auch in anderen Städten wie zum Beispiel in Düsseldorf und Mainz sind die Feiernden an diesem Samstag in die neue Session gestartet.
Update, 21 Uhr: Hauptbahnhof wegen Menschenmassen gesperrt
Die Kölner Polizei gab jüngst via X bekannt, dass der Hauptbahnhof aufgrund der Vielzahl an reisenden Jecken gesperrt sei.
Reisende und Heimkehrer sollen für ihre Fahrt auf die Bahnhöfe Messe/Deutz, Köln-West oder Köln-Süd ausweichen.
Update, 18.30 Uhr: Massenschlägerei am Aachener Weiher - Polizei muss eingreifen
Nach Angaben der Polizei ist es auf dem Spielplatz des Aachener Weiher mit eintretender Dunkelheit zu einer Massenschlägerei gekommen.
Die Einsatzkräfte gingen dazwischen und beruhigten die Lage und Gemüter. "Beteiligt waren rund zehn Personen. Ergebnis: mindestens eine blutige Nase", schrieb die Polizei auf dem Kurznachrichtenportal X.
Update, 18.10 Uhr: Aachener Weiher beliebter Treffpunkt für feiernde Jecken
Nicht nur am Chlodwigplatz, Heumarkt oder dem Bahnhof-Süd haben sich am Elften im Elften tausende Feiernde versammelt.
Auch an den Aachener Weiher strömten die "Jecken" und legten somit den Startschuss für die anstehende Karnevals-Session. Wie die Polizei mitteilte, soll das Treiben am heutigen Samstag über weite Strecken sehr friedlich über die Bühne gegangen sein.
Update, 16.50 Uhr: Viele Menschen mit Bus und Bahn unterwegs
Die Kölner-Verkehrs-Betriebe gaben bekannt, dass sich extrem viele Personen mit Bus und Bahnen auf den Weg durch die Stadt machen.
Besondere Vorkommnisse habe es nach Angaben des Unternehmens aber nicht gegeben, hieß es von einem Sprecher.
Update, 16.06 Uhr: Zugänge zur Zülpicher Straße wieder geöffnet
Auf der Zülpicher Straße scheint sich das bunte Treiben inzwischen wieder entspannt zu haben.
Die Eingänge sind wieder geöffnet - Feiernde sollen jedoch beachten, dass es gerade am Samstagabend wieder voller werden könnte.
Update, 15.09 Uhr: Bahnhof-Süd wieder freigegeben
Auf x gab die Polizei bekannt, dass der Bahnhof-Süd wieder für den Bahnverkehr freigegeben wurde.
Der Bahnhof wurde zuvor wegen zu großer Menschenmassen gesperrt.
Update, 14.55 Uhr: Henriette Reker besucht Kölner Synagoge
Kölner Oberbürgermeisterin Reker hat am Samstag die größte Kölner Synagoge besucht.
"Wir denken natürlich an die Not und Verzweiflung, die unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger im Moment erleben", erklärte die parteilose Politikerin vor Ort.
"Hier wird unweit der Synagoge jetzt Karneval gefeiert. Viele Menschen brauchen diese Zeit des Feierns. Andere können die Gedanken an die gewaltsamen Übergriffe der Hamas und die Konsequenzen nicht verdrängen."
Update, 14.06 Uhr: Stadt Köln zieht Zwischenbilanz - Hunderte Sanitäter im Einsatz
Tausende Jecke sind zur Stunde auf den Straßen Kölns unterwegs, doch auch 213 Rettungssanitäter sind im Einsatz. Am frühen Nachmittag zog die Stadt Köln eine Zwischenbilanz.
Die Zahl der Patienten war bis 13 Uhr noch überschaubar: So berichtete die Stadt von 15 Personen, die behandelt werden mussten. Drei Patienten kamen in ein Krankenhaus, davon eine Person in Begleitung eines Notarztes. Die Zahlen für das Zülpicher Viertel würden allerdings erst in einer späteren Bilanz-Meldung nachgereicht, wie es hieß.
Der Koordinierungsstab sei mit dem bisherigen Verlauf der Sessionseröffnung zufrieden. "Der Verlauf der letzten Stunden entspricht dem Sicherheitskonzept", erklärte ein Stadt-Sprecher. Auch in den überfüllten Party-Hotspots sei die Lage bislang "stabil" - es gebe keine besonderen Vorkommnisse. Die Ausweichfläche an der Uniwiese sei "gut gefüllt, aber nicht voll".
Update, 13.50 Uhr: Auch Südstadt voll mit Karnevalisten
Auch der Ubierring ist wegen der Überfüllung der Südstadt für Straßenbahnfahrten gesperrt, wie die KVB am Mittag erklärte.
Auf den Wegen der Buslinien 132, 133 und 142 gibt es Einschränkungen. Die Haltestellen "Chlodwigplatz" und "Bonner Wall" könnten nicht angefahren werden, hieß es.
Update, 13.24 Uhr: Bahnhof-Süd gesperrt
Unter der Brücke vom Süd-Bahnhof geht aktuell die Post ab, wie eine TAG24-Reporterin berichtete. Unzählige Karnevalisten feiern dort ausgelassen. Einige erklommen die Stahlträger.
Bei X informierte die Polizei, das der Bahnhof derzeit gesperrt sei. "Bahnen halten nicht und fahren durch. Personen können dort nicht ein- und aussteigen", so die Beamten.
Update, 13.10 Uhr: Kölner Polizei in Party-Hotspots auf der Hut
Die Kölner Polizei hat bei X (ehemals Twitter) erklärt, Gewalttätern frühzeitig entgegenzutreten.
Die Beamten sind mit vielen Kräften im Stadtgebiet unterwegs und halten das Geschehen in den stark ausgelasteten Vierteln im Auge.
Auch Rettungssanitäter sind im Einsatz und kümmern sich um Feiernde, die offenbar schon jetzt zu tief ins Glas geschaut haben.
Update, 11.49 Uhr: KVB meldet "Vollauslastung bis zu 100 Prozent"
Bis zum Mittag ist das Fahrgastaufkommen in den Bussen und Bahnen im Stadtgebiet weiter gestiegen.
Wie ein Sprecher der Verkehrs-Betriebe berichtete, verzeichnet die KVB auf allen Linien eine Vollauslastung bis zu 100 Prozent, insbesondere an den Verknüpfungspunkten mit der S-Bahn.
Auf vielen Linien gibt es Einschränkungen, die auf der KVB-Website einsehbar sind. "Besondere Vorkommnisse gibt es bisher nicht", so der Sprecher.
Update, 11.11 Uhr: Die Session ist eröffnet!
Die Jecken trotzen dem trüben Wetter in der Domstadt und feiern ausgelassen. Die Stimmung ist gut!
"Es ist in Ordnung, Karneval zu feiern", erklärte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (66) um 11.11 Uhr auf dem Heumarkt in der Altstadt vor Tausenden Feiernden. "Das heißt nicht, dass wir nicht an diejenigen denken, die von Krieg und Gewalt betroffen sind."
Aus Solidarität mit allen jüdischen Bürgerinnen und Bürgern erklang zuvor im Historischen Rathaus von Köln der Ruf: "Kölle Alaaf! Kölle Alaaf! Kölle Schalom!" Reker appellierte an die Jecken, für Demokratie und Vielfalt einzustehen.
"Von allen Akteurinnen und Akteuren im Kölner Karneval erwarte ich ein eindeutiges Bekenntnis gegen Antisemitismus - und klare Zeichen der Solidarität mit Israel sowie den Jüdinnen und Juden in Köln!"
Update, 10.47 Uhr: Kölner Altstadt komplett voll
In der Altstadt geht gar nichts mehr: Laut Mitteilung der Stadt Köln ist der Einlass zum Alter Markt gesperrt.
Auch hier werden Jecke gebeten, in anderen Veedeln zu feiern.
Update, 10.21 Uhr: Zugang zum Heumarkt dicht
Auch der Heumarkt ist inzwischen komplett ausgelastet, erklärte ein Stadt-Sprecher am Vormittag.
Alle Zugänge sind gesperrt. Die Jecken werden gebeten, auf andere Veedel auszuweichen.
Update, 9.32 Uhr: Zülpicher Viertel schon jetzt überfüllt
Das Kwartier Latäng ist schon jetzt brechend voll - unzählige Feiernde drängen sich entlang der Zülpicher Straße!
Twitter-Nutzer sprachen von einem "Massenandrang". Alle Zugänge zum Zülpicher Viertel wurden gesperrt, wie die Stadt Köln gegen 9.30 Uhr mitteilte. "Alle Jecken werden gebeten, in anderen Veedeln zu feiern", erklärte ein Sprecher.
Auch die Ausweichflächen füllten sich mehr und mehr mit Menschen, die Stimmung war jedoch gut!
Update, 8.59 Uhr: Präsident von jüdischem Karnevalsverein spricht im Rathaus
Aaron Knappstein, Präsident des jüdischen Karnevalsvereins "Kölsche Kippa Köpp", wird am Samstag zum Sessionauftakt im Kölner Rathaus sprechen.
"Ich habe gesagt, ich mach das, um eben auch zu zeigen, dass wir als Kölsche Kippa Köpp da sind", sagte Knappstein der dpa. "Vor dem Hintergrund des ansteigenden Antisemitismus finde ich das wichtig. Wir dürfen uns nicht verstecken."
"Kölsche Kippa Köpp e.V." wurde 2017 gegründet. Es ist der erste jüdische Karnevalsverein in Köln seit der Nazizeit und gleichzeitig der einzige in ganz Deutschland.
Update, 8.53 Uhr: Jecken treffen in Köln ein
Immer mehr Karnevalisten strömen am Samstagmorgen in die Domstadt.
Vor 9 Uhr haben sich in Köln bereits viele Partytouristen zum Karnevalsauftakt eingefunden. Außerirdische, Eisbären und Prinzessinnen zogen am Dom vorbei.
Update, 8.48 Uhr: Erhebliche Einschränkungen bei der KVB
Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) sind auch in diesem Jahr gefordert, unzählige Karnevalisten im Kölner Stadtgebiet von A nach B zu bringen.
Dabei gibt es wieder erhebliche Einschränkungen im Bus- (Linien 106, 109, 118, 132 und 133) und Bahnverkehr (Linien 1, 5, 7, 9, 12, 15, 16, 17, 18). Alle Infos dazu findet Ihr auf der KVB-Website.
Update, 8.39 Uhr: Wechselhaftes Karnevals-Wetter erwartet
Ob der Wettergott den Jecken heute wohlgesonnen ist?
Der Deutsche Wetterdienst hat im Laufe des Tages zwar örtliche Regenschauer angesagt, bislang verlief der Morgen in Köln trotz dichter Wolken aber niederschlagsfrei.
Wer heute auf ein wärmeres Kostüm gesetzt hat, macht mit Sicherheit nichts verkehrt: Das Thermometer klettert im Tagesverlauf maximal auf 7 bis 10 Grad.
Update, 7.53 Uhr: Kölner Karnevalspräsident verteidigt Frohsinn auch in schweren Zeiten
Für den Kölner Karnevalspräsidenten Christoph Kuckelkorn hat Feiern gerade in Krisensituationen seine Berechtigung.
"Wir erleben immer wieder, dass gerade in schwierigen Zeiten das Bedürfnis nach Karneval-Feiern bei den Menschen sehr groß ist", sagte Kuckelkorn der dpa. "Viele Kölner brauchen den Fastelovend als Ausgleich. Gemeinsam mit Freunden und Familie Brauchtum zu leben, tut gut, nachdem die Krisen der letzten Jahre sehr belastend sind und waren. Übrigens schließen sich Feiern und Solidarität zeigen auch nicht aus."
Man müsse sich auch klarmachen, dass der Karneval in Köln keine zentrale Veranstaltung sei, die sich einfach absagen lasse. "Hier wird auf der Straße gefeiert genauso wie in den Kneipen oder im Hobbykeller. Letztlich sollte jeder für sich entscheiden, ob und wie er oder sie feiern möchte."
Update, 7.40 Uhr: Carolin Kebekus ruft Jecke zu friedvollerem Miteinander auf
Komikerin Carolin Kebekus (43) wünscht sich für den diesjährigen Karnevalsauftakt ein friedvolleres Miteinander.
"Für mich ist Karneval die schönste Zeit im Jahr", sagte die Kölnerin der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Egal, ob Kneipen- oder Straßenkarneval, ich kann davon einfach nicht genug bekommen."
Natürlich fließe dabei auch das ein oder andere Kölsch. "Bei uns in der riesigen Karnevalsclique gibt es eine goldene Regel: Wir feiern hart, achten aber stets aufeinander und sorgen dafür, dass es jedem gut geht." Kebekus selbst verzichtet dieses Jahr ganz auf Alkohol, weil sie schwanger ist.
TAG24 wünscht allen Jecken einen schönen Start in die Session!
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Banneyer/dpa