Hiobsbotschaft für Kölner CSD: Mehrere US-Unternehmen beenden Sponsoring
Von Christoph Driessen
Köln - Hiobsbotschaft für die queere Community in Köln: Mehrere amerikanische Unternehmen wollen den Christopher-Street-Day-Umzug (CSD) in der Domstadt nicht mehr länger finanziell unterstützen.

Die Unternehmen, die sich teils seit Jahrzehnten für die Ziele des CSDs engagiert haben, steigen als Sponsoren aus und würden damit auf das veränderte politische Klima in den USA reagieren, teilt der Vorstand des Vereins Cologne Pride mit.
"Die finanzielle Unterstützung durch Unternehmen ist für den Cologne Pride und auch für die gesamte Pride-Bewegung natürlich sehr wichtig", betont Hugo Winkels, Vorstandsmitglied von Cologne Pride.
Zudem kritisiert Winkels die politische Stimmung in den USA und mahnt: Europa dürfe nun nicht auch noch diesen Weg gehen, wo die Regierung von Präsident Donald Trump (78) die Rechte von Menschen aus der LGBTQ-Community massiv einschränken würde.
"Leider erleben wir aber in Deutschland auch schon eine gesellschaftliche Stimmung, die zivilgesellschaftliches Engagement und Spendenbereitschaft einschränkt", zeigt sich das Vorstandsmitglied besorgt.
Zugleich beteuert er, dass die Existenz des CSD in diesem Jahr nicht in Gefahr sei. Es mache ihm aber Sorgen, was diese Entwicklung mittelfristig bedeute.
Im vergangenen Jahr zog die CSD-Parade in Köln nach Veranstalter-Angaben 1,2 Millionen Besucherinnen und Besucher an. Der Umzug selbst bestand demnach aus 65.000 Teilnehmern und 250 Gruppen, darunter 90 Festwagen.
Titelfoto: Christoph Reichwein/dpa