Großer Kölner Neubau soll auf ziemlich spezielle Art beheizt werden

Köln - Ein neues Wohnquartier in Köln mit 216 Wohnungen und einer Tagespflege wird demnächst mit Wärme aus Abwasser beheizt.

Heizen dank Abwasser: Die Anlage soll mehr als 200 Wohnungen in Köln mit Wärme versorgen.
Heizen dank Abwasser: Die Anlage soll mehr als 200 Wohnungen in Köln mit Wärme versorgen.  © Eduard Bopp/wvm Gruppe/Naturstrom/dpa

Dazu wird ein Wärmetauscher in einem nahe gelegenen Abwasserkanal installiert, wie der Energieversorger Naturstrom berichtete.

Der Strom für die Wärmepumpen kommt von einer Solaranlage auf den Dächern der Wohnhäuser, ergänzt durch Grünstrom aus dem Netz.

Im Winter habe das Abwasser eine Temperatur von mindestens zehn bis zwölf Grad, erklärte der Geschäftsführer des Wärmetauscher-Herstellers Uhrig Energie, Stephan von Bothmer. Damit sei es eine vergleichsweise energiereiche und verlässliche Wärmequelle.

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"Das ermöglicht ein besonders effizientes Arbeiten der angeschlossenen Wärmepumpen", so der Energieversorger.

Heizen mit Abwasser: Bauministerin Scharrenbach lobt Projekt in Köln

NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (47, CDU) erklärte, dass von dem Projekt nicht nur Bauwillige sowie Mieter profitieren, sondern ebenso die Umwelt.
NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (47, CDU) erklärte, dass von dem Projekt nicht nur Bauwillige sowie Mieter profitieren, sondern ebenso die Umwelt.  © Benjamin Westhoff/dpa

Nordrhein-Westfalens Bauministerin Ina Scharrenbach (47, CDU) lobte das Projekt.

"Von diesen Erfahrungen profitieren andere Bauwillige, die Mieterinnen und Mieter und natürlich die Umwelt", erklärte sie in einer Mitteilung.

In das gesamte Quartier fließen rund 12,6 Millionen Euro öffentliche Wohnraumförderung. Die Wohnungen sollen im Laufe des nächsten Jahres bezugsfertig werden.

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Nach Angaben des Bundesverbandes Wärmepumpe ließen sich in Deutschland 10 bis 15 Prozent des Wärmebedarfs in Gebäuden mit der Energie aus Abwasser decken. Insbesondere in Städten gebe es ein erhebliches Potenzial, da dort Wärmequelle und potenzieller Wärmebedarf dicht beieinander lägen.

Realisierte Projekte gibt es bereits in mehreren Städten. So wird etwa in Dortmund eine Seniorenresidenz mit Abwasserwärme beheizt, in Berlin hingegen eine Wohnsiedlung und ein Baumarkt.

Titelfoto: Eduard Bopp/wvm Gruppe/Naturstrom/dpa

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