Erschreckende Zahlen! Antisemitische Vorfälle in Köln haben sich mehr als verdoppelt

Köln - Dass der Antisemitismus in Deutschland wieder auf dem Vormarsch ist, zeigt sich nun auch im Rheinland! Eine Analyse des NS-Dokumentationszentrums (NS-DOK) der Stadt Köln hat einen massiven Anstieg antisemitischer Vorfälle in der Domstadt ergeben.

Bei 27 Demonstrationen in Köln wurden im vergangenen Jahr antisemitische Äußerungen dokumentiert, hier eine Pro-Palästina-Demo im Dezember 2023.
Bei 27 Demonstrationen in Köln wurden im vergangenen Jahr antisemitische Äußerungen dokumentiert, hier eine Pro-Palästina-Demo im Dezember 2023.  © Roberto Pfeil/dpa

Insgesamt habe die Anzahl von judenfeindlichen Aktionen in Köln im Jahr 2023 bei 176 gelegen, teilt das NS-DOK mit. Das entspreche im Vergleich zum Vorjahr einer Steigerung um 112 Prozent!

Der sprunghafte Anstieg sei laut der Organisation insbesondere mit dem 7. Oktober 2023 zu erklären, an dem der jahrelange Konflikt zwischen Israel und der Hamas eskalierte.

Die in der Domstadt dokumentierten Vorfälle reichen laut NS-DOK dabei von antisemitischen Anfeindungen und Übergriffen auf Kölner Jüdinnen und Juden über Israel-feindliche Schmierereien im öffentlichen Raum und verunstaltete Stolpersteine bis hin zu antisemitischen Äußerungen und Demonstrationen.

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Die Analyse kommt außerdem zu dem Schluss, dass die 2023 dokumentierten Vorfälle nicht nur quantitativ zugenommen haben, sondern auch deutlich gewalttätiger waren als im Vorjahr.

Überwiegender Teil von Antisemitismus-Aktionen in Köln gilt als "verletzendes Verhalten"

Dies zeigt sich insbesondere in der Zunahme der Kategorien "Angriffe" (von drei auf acht) und "Drohungen" (von zwei auf sieben).

Der überwiegende Teil der 2023 dokumentierten Vorfälle ereignete sich allerdings in Form von sogenanntem „verletzenden Verhalten“ (152 Fälle). Darunter fallen auch die insgesamt 27 Demonstrationen im Kölner Stadtgebiet, bei denen antisemitische Äußerungen dokumentiert wurden.

Die Kontexte und Orte, an denen antisemitische Vorfälle dokumentiert wurden, sind dabei nach Sicht des NS-DOK äußerst vielfältig.

Besonders einschneidend für Betroffene seinen demnach Vorfälle, die sich im persönlichen Nahbereich, zum Beispiel in der Schule, am Arbeitsplatz oder im Wohnumfeld ereignen würden.

Titelfoto: Roberto Pfeil/dpa

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