Elf Jahre nach Tod von Dirk Bach: Stadt Köln greift zu kurioser Maßnahme!
Köln - Auf dem größten Kölner Friedhof sollen rund 100 privat aufgestellte Sitzbänke entfernt werden - darunter auch die pinke Bank am Grab des Kult-Comedians Dirk Bach (†51).
Nach Angaben der Stadt Köln beeinträchtigen die vielen Bänke zunehmend das Erscheinungsbild des denkmalgeschützten Melatenfriedhofs.
Schauspielerin Hella von Sinnen (64) – die eng mit Bach befreundet war und für die Bank an dessen Grab mitverantwortlich ist – kritisierte: "Ich finde, dass das eine unsensible Aktion der Stadt Köln ist."
Die Eigentümer waren per Zettel an den Bänken aufgefordert worden, diese bis 8. September wegzuräumen. Grundsätzlich sei es nicht gestattet, eine private Bank auf dem Friedhof außerhalb einer Grabstätte aufzustellen, betonte die Stadt in einer Mitteilung.
Dennoch gebe es auf Melaten mittlerweile mehr als 100 Bänke von Privatleuten. Dies störe auch die Grünpflegearbeiten und könne die Verkehrssicherheit gefährden.
Wegbegleiterin Hella von Sinnen kritisiert Stadt Köln für offenen Brief
"Wir sind der Meinung, dass die Bank mit zur Grabstätte gehört", sagte von Sinnen. "Dann ist das Störung der Totenruhe. Und vor allem Störung der Angehörigengefühle."
Man solle nicht die Wirkung unterschätzen, die so eine private Begegnungsstätte auf die Trauerarbeit habe. Bernd Woidkte vom Förderverein Melaten sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger", er halte die Maßnahme für unsinnig.
Eine Sprecherin der Stadt sagte am Freitag, es gebe Gestaltungsvorgaben bei Friedhöfen. Etwa dürfe die Würde des Ortes nicht verletzt werden. Außerhalb der Grabstätten sei ein Friedhof ein Ort, der allen Bürgerinnen und Bürgern gehöre.
Die Frist bis 8. September wolle man aber "mit Augenmaß" angehen. Bänke, die schließlich – auf Kosten der Stadt – von Mitarbeitern eingesammelt werden und noch einen Wert haben, sollen demnach eingelagert werden.
Außerdem will die Stadt neue Bänke aufstellen. "Wenn die Stadt da normierte Bänke hinstellt, ist das nicht besonders Kölnisch", sagte von Sinnen. "Jeder Jeck ist anders – und jede Bank ist anders. Die sollten ein bisschen Rücksicht auf die Kölnische Mentalität nehmen."
Titelfoto: Michael Hanschke/dpa