Baumeister warnt vor illegalen Kletteraktionen am Kölner Dom: "Sehr, sehr gefährlich!"
Von Christoph Driessen
Köln - Als Dombaumeister ist Peter Füssenich (54) für die Instandhaltungsarbeiten am Kölner Dom verantwortlich. Vor diesem Hintergrund verurteilt der 54-Jährige die kürzlichen Kletteraktionen auf der Kathedrale aufs Schärfste.

Solche Handlungen würden nur "zum einen dem Adrenalin-Kick der jeweiligen Leute, zum anderen der Präsentation auf Social Media" dienen, motzt Füssenich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und ergänzt: "Dieses Phänomen hat sich in den letzten Jahren noch verstärkt."
Zumal die Kletterer dabei die Risiken für sich selbst und andere unterschätzen würden, meint der 54-Jährige: "Es ist sehr, sehr gefährlich, diese Bereiche des Doms zu erklettern", betont Füssenich.
Dies gelte vor allem dann, wenn mitgebrachte Gegenstände wie Drohnen und Kameras oder abgetretenes Steinmaterial herunterfielen. Passanten seien dann in höchster Gefahr.
Zudem könne die filigrane Fassade des Doms beschädigt werden. "Das ist also nicht nur keine gute Idee, ich muss das wirklich streng verurteilen", meint der Architekt, der seit 2016 die Position des Kölner Dombaumeisters innehat.

In der Nacht zum Sonntag hatte die Polizei fünf junge Franzosen und eine Belgierin auf einer heimlichen Klettertour am Dom gestoppt. Gegen die 18 bis 27 Jahre alten Kletterer wird nun wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung ermittelt.
Titelfoto: Bildmontage: Henning Kaiser/dpa, Oliver Berg/dpa