Skandal bei Karnevalssitzung: CDU-Politiker schmückt sich mit AfD-Orden
Köln - Es sollte ein lustiger und fröhlicher Freitagabend im City Center in Köln-Chorweiler werden. Doch die Karnevalsveranstaltung wurde von einem Eklat um Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner (CDU) überschattet.
Beim öffentlichen Prinzenempfang am Freitag (2. Februar) sollten sich eigentlich alle Prinzen und Prinzessinnen, Dreigestirne und Kinder-Dreigestirne aus dem Kölner Norden ein Stelldichein geben.
Doch der Abend verlief anders, als geplant!
Denn Zöllner sorgte für einen Eklat, als er sich einen Karnevalsorden der AfD umhängen ließ.
Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet, sollen Matthias Büschges, Fraktionsgeschäftsführer der AfD im Kölner Stadtrat, und Philipp Busch, Mitglied der AfD-Bezirksvertretung für Chorweiler, die ganze Veranstaltung über versucht haben, ihre Orden an den Mann beziehungsweise die Frau zu bringen - in den überwiegenden Fällen allerdings ohne Erfolg.
Nicht so bei Zöllner!
Ein Beweisfoto, auf dem der CDU-Mann samt Orden gemeinsam mit Busch posiert, lieferte die AfD auf der Social Media-Plattform X. Besonders perfide: Auf dem Orden steht unter anderem der Spruch "Et Hätz am rechte Fleck".
Reinhard Zöllner: "Es war eine falsche Entscheidung, die ich sehr bereue"
Nachdem die ganze Geschichte von der Initiative "Köln gegen Rechts" über die sozialen Netzwerke publik gemacht wurde, entfesselte sich eine Kritik-Welle an Zöllner. So kommentierte beispielsweise Sven Lehmann, Grünen-Politiker im Bundestag, den Beitrag von "Köln gegen Rechts": "Unfassbar ..."
Der Ortsverband Chorweiler der Grünen hat sogar entsprechend angekündigt, die "bis auf Weiteres die Kooperation mit der CDU in der Bezirksvertretung Chorweiler ruhen" lassen zu wollen.
Zöllner selbst sagte der Zeitung inzwischen, dass es ein Fehler gewesen sei, den Orden umzuhängen.
"Wenn ich das nur irgendwie rückgängig machen könnte, würde ich das sofort tun. Ich ärgere mich über mich selbst. Inmitten einer fröhlichen, karnevalistischen Feier habe ich eine falsche Entscheidung getroffen, die ich sehr bereue", erklärte er.
Ob die CDU und Zöllner nun mit Konsequenzen rechnen müssen, ist unklar.
Titelfoto: Bildmontage: Instagram/koeln_gegen_rechts (Screenshots)