Bald verboten? Streit um kölsche Salsa-Abende am Aachener Weiher - Lokalpolitik reagiert empört
Köln - Es ist ein echter Ausdruck des kölschen Lebensgefühls: Vor dem Museum für ostasiatischen Kunst am Aachener Weiher treffen sich regelmäßig Hunderte Kölnerinnen und Kölner, um gemeinsam Salsa zu tanzen. Nun könnte das Spektakel allerdings verboten werden.
Denn das Museum soll den Tänzerinnen und Tänzern mitgeteilt haben, dass das Gebäude sowie die gesamte Museumsanlage ein "Gesamtkunstwerk" und daher nicht für sportliche Zwecke geeignet sei. Das berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger".
Hinzu kämen zahlreiche Beschwerden über Lärmbelästigung, die beim Kölner Ordnungsamt eingegangen sein sollen.
Ein Skandal für die Tänzer - und auch die Kölner Lokalpolitik. Denn die reagiert empört auf das mögliche Verbot und findet teils deutliche Worte.
So wie zum Beispiel Brigitta von Bülow. Die kulturpolitische Sprecherin der Grünen meint, dass Museen als "Orte der Gemeinschaft" solche Projekte eigentlich unterstützen und nicht unterbinden sollten.
Öffentliche Salsa-Abende tragen zur "Vielfalt und Lebendigkeit" Kölns bei
Die lokale FDP wird noch deutlicher. In einem Statement, das TAG24 vorliegt, teilt die Oppositionspartei mit: "Wir sind verärgert und enttäuscht über die jüngsten Entwicklungen und die drohenden Einschränkungen für die Salsa-Szene in Köln."
Immerhin seien die öffentlichen Tanz-Treffen ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens in der Stadt und würden zur "Vielfalt und Lebendigkeit Kölns" beitragen.
Die CDU hingegen will einen Kompromiss finden. So teilt die Partei mit, dass man Lärmbeschwerden von Anwohnerinnen und Anwohnern nachgehen müsse, gleichzeitig aber auch einen anderen Ort zum gemeinsamen Tanzen finden könne.
Titelfoto: Arne Dedert/dpa