Auf Druck der AfD: Kölner Schulen müssen Podiumsdiskussionen absagen

Köln - Die AfD übt im Wahlkampf zur Bundestagswahl 2025 aktuell massiv Druck auf einige Kölner Schulen aus. Auch die Bezirksregierung als Schulaufsichtsbehörde sei eingeschaltet worden.

An verschiedenen Kölner Schulen wurden Podiumsdiskussionen zur Bundestagswahl 2025 auf Druck der AfD abgesagt. (Symbolbild)
An verschiedenen Kölner Schulen wurden Podiumsdiskussionen zur Bundestagswahl 2025 auf Druck der AfD abgesagt. (Symbolbild)  © Christian Charisius/dpa

Das berichtet die Kölner AfD auf ihrer Internetseite.

Stein des Anstoßes sind demnach Podiumsdiskussionen in verschiedenen Kölner Schulen, zu denen AfD-Vertreter nicht eingeladen worden seien. Das verstoße gegen das Neutralitätsgebot, so die Partei.

Konkret geht es dabei um Veranstaltungen am 25. Januar am Heinrich-Heine-Gymnasium in Köln-Ostheim sowie am 13. Februar an der Katharina-Henoth-Gesamtschule in Köln-Kalk.

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Nachdem sich die Partei darüber bei der Bezirksregierung beschwert hatte, habe diese die Schulen vor die Wahl gestellt, die Diskussionen entweder abzusagen oder AfD-Vertreter dazu einzuladen. Beide Schulen hatten sich anschließend dazu entschlossen, die Veranstaltungen nicht stattfinden zu lassen.

Kölner Jugendring findet deutliche Worte: "Ein alarmierendes Zeichen!"

Podiumsdiskussionen an Schulen, hier mit Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD), sind ein beliebtes Mittel im Wahlkampf. (Symbolbild)
Podiumsdiskussionen an Schulen, hier mit Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD), sind ein beliebtes Mittel im Wahlkampf. (Symbolbild)  © Marijan Murat/dpa

"Die Bezirksregierung hat die Durchführung davon abhängig gemacht, dass die AfD eingeladen wird. Das kam für uns nicht infrage", meint Thorsten Buff, Geschäftsführer des Kölner Jugendrings, der die Podiumsdiskussion an der Katharina-Henoth-Gesamtschule organisiert hatte, dazu gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Erstmals in der Geschichte des Jugendrings sei "ein solcher Eingriff erfolgreich durchgesetzt worden", führt Buff aus. Für ihn sei das "ein alarmierendes Zeichen für die politische Einflussnahme auf demokratische Bildungsarbeit." Zudem moniert er, dass die Bezirksregierung instrumentalisiert wird, um politische Bildung zu unterbinden.

Die umstrittene Partei hingegen betont, dass man es nicht zulassen wolle, dass "Schüler einseitig indoktriniert werden", da das "dem Bildungsaufrag widerspreche", erklärt Crister Cremer (43), Sprecher der AfD Köln.

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"Offenbar ist man nervös, dass sich immer mehr junge Menschen von den Altparteien abwenden und uns zuwenden. Aber das ist kein Grund, unsere Schulen in Indoktrinierungsanstalten zu verwandeln", führt der Parteisprecher aus.

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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