Anwohnerinnen riefen ständig die Polizei: Kölner Kult-Brauhaus macht dicht!

Köln - Schon seit 1898 besteht das Kölner Kult-Brauhaus "Schmitze Lang" in der Severinstraße 62 - am vergangenen Wochenende gab der Wirt nun jedoch bekannt, seinen Laden aus verschiedenen Gründen dichtmachen zu müssen. Im Netz herrschte reichlich Wut!

Im "Schmitze Lang" in der Kölner Südstadt wird vorerst kein Kölsch mehr ausgeschenkt. Der Betreiber hat die Reißleine gezogen. (Symbolbild)
Im "Schmitze Lang" in der Kölner Südstadt wird vorerst kein Kölsch mehr ausgeschenkt. Der Betreiber hat die Reißleine gezogen. (Symbolbild)  © Oliver Berg/dpa

In einem emotionalen und langen Facebook-Post hatten sich die Betreiber der Südstadt-Gaststätte am gestrigen Sonntag an ihre treuen Gäste gewandt und bekannt gegeben, den Laden "schweren Herzens abzugeben" - und das, nachdem Wirt Jürgen Mertes das "Schmitze Lang" erst 2022 übernommen hatte.

Ein Betrieb dieser Größe sei auf Dauer aber einfach eine zu große Belastung für den Gastronomen gewesen, wie er nun schilderte.

"Alles wird teurer, die Gäste werden teilweise unverschämter, der ganze Druck über sieben Tage die Woche und der Stress, der damit verbunden ist, wurden mir zu viel", offenbarte der Wirt, der den Kult-Laden seit vorletztem Sommer unter dem Namen "Schmitze Lang mal anders" geführt hatte.

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Doch nicht nur das! Denn neben vielen "wundervollen Tagen", die er mit seinen Gästen und Freunden des "Schmitze Lang" erleben durfte, machten ihm vor allem drei Anwohnerinnen das Leben schwer. Scheinbar so sehr, dass Mertes endgültig die Reißleine zog.

"Schmitze Lang" geschlossen: Wirt wünscht Nachfolger "viel Glück und bessere Nerven"

Auf der Severinstraße in Köln herrscht in der Regel geschäftiges Treiben. (Archivbild)
Auf der Severinstraße in Köln herrscht in der Regel geschäftiges Treiben. (Archivbild)  © Oliver Berg/dpa

"Ich möchte mich noch recht herzlich bei den drei überaus netten Nachbarinnen bedanken, die uns regelmäßig die Polizei und das Ordnungsamt ins Haus geschickt haben", hatte der Gastwirt in seinem Facebook-Statement sarkastisch verlautet und klargestellt: "Durch euch war ein normaler Betrieb nicht möglich, und die 18 jetzt arbeitslosen Mitarbeiter sind auch sehr happy."

Der Aufschrei in der Kommentarspalte des Beitrags ließ da natürlich nicht lange auf sich warten, denn dass drei Damen ihren Wohnort offenbar bewusst im belebten Severins-Veedel wählen, sich gleichzeitig aber penetrant beschweren, dafür hatte kaum ein User Verständnis.

"Alter Spruch bewahrheitet sich eben immer: Der größte Lump im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant", lautete nur einer von etlichen empörten Einträgen.

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Wie es nun mit dem Kölner Kult-Brauhaus weitergehen wird, ist vorerst ungewiss. Mertes gab dem künftigen Betreiber allerdings ein eindeutiges Statement mit auf den Weg: "Ich wünsche dem Nachfolger viel Glück und bessere Nerven", hieß es in dem Post.

Titelfoto: Oliver Berg/dpa

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