Wie bitte? Bestes Kölsch der Welt kommt nicht aus Köln!

Köln/Taiwan - Kölsch gehört zu Köln. Tja, von wegen! Glaubt man dem diesjährigen Preisträger der "World Beer Awards", läuft gerade ein Bier der Sorte allen anderen den Rang ab. Das beste Kölsch kommt nicht etwa aus der Domstadt, sondern aus Taiwan!

Sieht lecker aus, hat aber nicht gewonnen: Ein Kellner trägt ein paar Kölschgläser im klassischen Kranz zu einem Brauhaustisch. (Symbolbild)
Sieht lecker aus, hat aber nicht gewonnen: Ein Kellner trägt ein paar Kölschgläser im klassischen Kranz zu einem Brauhaustisch. (Symbolbild)  © Oliver Berg/dpa

Den Bier-Affront ausgelöst hat die Online-Plattform "thedrinksreport.com". Dort stimmen die Userinnen und User jährlich für den sogenannten "World Beer Award" in verschiedenen Kategorien ab.

Gewonnen hat dieses Jahr aber nicht etwa das kühle Obergärige von Gaffel, Reissdorf oder Früh, sondern eine Brauerei aus dem von Köln rund 9000 Kilometer entfernte Taiwan.

Das "Buckskin Kölsch" aus dem fernöstlichen Inselland zeichnet sich laut Hersteller durch ein Aroma aus Birne, Passionsfrucht und Melone aus.

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Aber darf sich ein Kölsch, das nicht aus Köln stammt, überhaupt so nennen? Tatsächlich ist das Wort "Kölsch" nämlich von der EU offiziell geschützt. Allerdings gilt diese Regel außerhalb europäischer Staaten nicht.

Ob das Kölsche Produkt aus Taiwan geschmacklich tatsächlich mit den Kölner Originalen konkurrieren kann, ist dagegen fraglich.

Kölsch aus Taiwan gewinnt Award: Verkaufsverbot in Europa

Als "World's Best" wird das Buckskin Kölsch (hier links) in Taiwan beworben. Ob es dort aus der Dose ins passende Kölschglas kommt, ist nicht bekannt.
Als "World's Best" wird das Buckskin Kölsch (hier links) in Taiwan beworben. Ob es dort aus der Dose ins passende Kölschglas kommt, ist nicht bekannt.  © Screenshot: Instagram/buckskinbeer

Wirklich in den Genuss wird man hierzulande ja ohnehin nicht kommen, weil das taiwanesische Kölsch in Europa so nicht verkauft werden darf.

Gewonnen hat die "Buckskin Brauerei" innerhalb Taiwans übrigens noch mit einer weiteren deutschen Raubkopie. Den ersten Platz im internen Länderranking machte das "Munich Helles". Na dann, Prost!

Titelfoto: Oliver Berg/dpa

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