Weltbekannter Maler Gerhard Richter hat Angst um Kölner Kunstbibliothek

Von Christoph Driessen

Köln - Gerhard Richter meldet sich nicht mehr häufig zu Wort. Doch nun hat der 92 Jahre alte Künstler seine Meinung zu einem umstrittenen Kölner Kulturthema kundgetan.

Die Werke des Malers Gerhard Richter (92) zählen auf dem Kunstmarkt zu den teuersten eines lebenden Künstlers.
Die Werke des Malers Gerhard Richter (92) zählen auf dem Kunstmarkt zu den teuersten eines lebenden Künstlers.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Der Maler sorgt sich nämlich um die auf Kunst spezialisierte Bibliothek in seiner Heimatstadt Köln.

"Die Kunst- und Museumsbibliothek ist eine unerschöpfliche Wissens- und Inspirationsquelle", teilte der Künstler über die Initiative "Rettet die KMB!" mit. Diese hatte in einem Positionspapier verschiedene Vertreter der Kunstszene zu Wort kommen lassen.

"Als solche habe ich sie über Jahrzehnte schätzen gelernt. Als Kölner Bürger bin ich stolz, dass die Stadt über diesen reichen Schatz verfügt, der jeden Tag von vielen Kunstinteressierten - Professionellen wie Laien - aktiv genutzt wird", führt der 92-Jährige aus.

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Richter, der am 9. Februar 93 Jahre alt wird, gilt als einer der einflussreichsten Maler der Welt, dessen Gemälde zu den teuersten gehören.

Kölner Kunstbibliothek gehört zu ältesten ihrer Art auf der Welt

Auch die ehemalige NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (70, parteilos) kritisiert die geplante Räumung der KMB.
Auch die ehemalige NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (70, parteilos) kritisiert die geplante Räumung der KMB.  © Friso Gentsch/dpa

Die Kunst- und Museumsbibliothek (KMB) ist mit über 550.000 Bänden eine der weltweit größten öffentlichen Bibliotheken zur modernen Kunst und Fotografie. Sie muss jedoch zum 1. Juli ihren derzeitigen Hauptstandort räumen - ein neuer ist noch nicht gefunden.

Die Initiative "Rettet die KMB!" befürchtet deshalb, dass die Bestände erst einmal eingelagert werden und die Bibliothek damit faktisch geschlossen wird. Die ehemalige NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (70, parteilos) gibt zu bedenken: "Eine eingepackte Bibliothek verliert ihren Sinn." Die Initiative selbst bezeichnet eine Schließung der Bibliothek als "kulturelle Katastrophe".

Eine Sprecherin der Stadt Köln teilte mit, dass sich eine Beschlussvorlage für den Stadtrat zur Anmietung einer zentrumsnah gelegenen Unterkunft für die Bibliothek gerade in der verwaltungsinternen Abstimmung befinde. Dabei gehe es zunächst um eine Interimsliegenschaft.

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"Die Festlegung des dauerhaften Standortes der Kunst- und Museumsbibliothek in Trägerschaft der Stadt Köln erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt", teilt die Stadt abschließend mit.

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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