Kritik nach Asbestgefahr an Kölner Gymnasium: "Wir erwarten jetzt, dass..."!
Köln - Vergangene Woche musste das Heinrich-Mann-Gymnasium im Kölner Stadtteil Chorweiler für einige Tage Schüler ins Home-Office und in Ausweichklassenzimmer schicken. Der Grund: Durch Bauarbeiten gab es den Verdacht, dass im Altbauteil der Schule Asbest gefunden wurde. Die Schulgemeinschaft sparte nun nicht mit Kritik an der Stadt Köln.
Nach den turbulenten Tagen zu Schuljahresbeginn und der anschließenden Entwarnung hatte die Stadt ein Informationstreffen mit Vertretern der Schulgemeinschaft in der Schule abgehalten.
Die Eltern waren von den Ausführungen nicht gerade begeistert. Zwar hatte die Stadt indirekt Fehler und Fahrlässigkeit beim Thema Asbestgefahr eingeräumt, von einer "Alles wieder gut"-Stimmung konnte jedoch keine Rede sein.
"Erst am Ende der Bauarbeiten sei der Verdacht auf Asbest aufgekommen, weil die Prüfungen dazu viel zu spät kamen", monierte der Elternvertreter-Chef Philipp Meise gegenüber dem Kölner Stadt Anzeiger.
Die Stadt begründe das mit den vorherigen Untersuchungen an dem Gebäude bei den letzten Sanierungen. Diese lägen allerdings lange zurück. Die erste fand in den 1990er Jahren statt, die Zweite im Jahre 2003.
"Wir erwarten jetzt, dass daraus gelernt wird", so Meise. Die Stadt müsse einen standardisierten Prozess einführen, der auch auf andere Schulen die saniert werden angewandt wird. Auch andere Schulen und Kitas im Großraum Köln hätten sich demnach in den vergangenen Monaten darüber beschwert, dass zu wenig über die Gefahr von Asbest in ihren Einrichtungen informiert wurde.
Dritter Asbest-Fall in Köln innerhalb eines Jahres: Eltern beklagen zu wenig Transparenz
Besonders prekär: In diesen Fällen hätte die Verwaltung nur auf Nachfrage von entsprechenden Asbest-Funden berichtet. Auch das hatte einen Grund: Zu den besagten Zeitpunkten befanden sich keine Kinder wegen der Ferien in den betroffenen Gebäuden.
Für Entspannung sorgen die Fälle natürlich nicht. Die Eltern der Kinder, die in den teils maroden und sanierungsbedürftigen Gebäuden zur Schule oder zur Kita gehen, wünschen sich dabei ja eigentlich bloß eins:
Ehrlichkeit und Transparenz!
Titelfoto: Bildmontage: Timm Bourry/Stadt Köln ; Thomas Banneyer/dpa