Große Freude im Kölner Zoo: Bedrohte Vogelart hat Nachwuchs bekommen
Köln - Große Freude im Kölner Zoo! Denn dort gibt es Nachwuchs bei einer hochgefährdeten Vogelart.
Dabei handelt es sich um zwei kleine Schneekraniche, die nun geschlüpft sind.
Ein Küken wird per Handaufzucht großgezogen, wie der Zoo am Mittwoch in einer Pressemitteilung verkündete. Das andere wird in die Obhut von Mandschurenkranich-"Pflege-Eltern" gegeben. "Damit haben die leiblichen Eltern die Chance, in diesem Jahr erneut zu brüten und für Nachwuchs bei diesen hochgefährdeten Vögeln zu sorgen", erklärte der Zoo.
Auf diese Art stellen Zoo-Vogelkurator Bernd Marcordes und sein Team Tiere für die Erhaltungsprogramme europäischer Zoos zur Verfügung. "Ziel ist, die Reserve-Bestände in Menschenhand bei dieser immer seltener werdenden Spezies möglichst breit aufzustellen und Tiere in die Ursprungsgebiete zurückzuführen."
So seien bereits in der Vergangenheit Schneekraniche ausgewildert worden, um die natürlichen Bestände zu stärken. Während sie in der Wildnis ungefähr 20 Jahre alt werden, leben sie in Zoos deutlich länger. Dort erreichen sie zum Teil das 60. Lebensjahr. "Schneekraniche tragen ihren Namen aufgrund des bei ausgewachsenen Tieren typischen weißen Federkleids. Frisch geschlüpfte Junge weisen kurze, dichte Dunen auf der Körperoberseite auf, die intensiv rötlich-kastanienbraun sind", beschreibt der Zoo die Tiere, die ausgewachsen rund 1,40 Meter groß und sechs Kilogramm schwer werden.
Um überleben zu können, benötigen Schneekraniche feuchte Lebensräume.
Schneekraniche zeigen oftmals Dominanzverhalten
Zudem würden die Vögel oftmals ein Dominanzverhalten an den Tag legen. So verteidigen sie ihr Revier stark. "Die Vögel leben in monogamen Paarbeziehungen; Paare können mehrfach Jungtiere aufziehen", so der Zoo über die Tiere, die vor allem durch die Lebensraumzerstörung und den Klimawandel stark bedroht sind.
"Schneekraniche sind nur sehr schwer zu schützen, da sie als Zugvögel an verschiedenen Stellen auf der Nordhalbkugel leben und brüten. Bei ihren Wanderungen durchstreifen sie viele Länder, darunter China und Russland. Eine Koordination der Schutzbemühungen ist daher sehr schwer."
Deshalb ist die Freude beim Kölner Zoo aufgrund des Nachwuchses umso größer.
Titelfoto: Kölner Zoo