Galt bereits als ausgestorben: Seltenster Hirsch der Welt in Köln vorgestellt
Köln - Stolz präsentiert der Kölner Zoo in diesen Tagen einen seiner außergewöhnlichsten Bewohner: den Prinz-Alfred-Hirsch. Das von den Philippinen stammende Tier ist der seltenste Hirsch der Welt.
Seit einigen Wochen lebt der recht unscheinbare Paarhufer am Rhein. Ursprünglich wohnte er in einem Zoo in Frankreich, soll mit seinen stolzen 13 Jahren nun aber in ein Artenschutzprogramm des Kölner Zoos eingeführt werden.
Die weibliche Begleitung soll ebenfalls bald folgen, damit der Bestand in Menschenobhut kontrolliert wachsen könne, erklärt es der Zoo.
Prinz-Alfred-Hirsche sind gerade einmal rehgroß und haben im Vergleich zum Körperbau einen vergleichsweise schmalen Kopf. Ihr Fell ist weich und oftmals mit Tupfen oder Streifen übersät.
Seit vielen Jahren gilt die Hirschart als bedroht, gebietsweise sogar als ausgerottet. 1980 dachte man, die Rasse sei ausgestorben, bis man auf den philippinischen Inseln Panay und Negros einige wenige Tiere fand. "Sie bildeten die Gründerpopulation zweier erfolgreicher Erhaltungszuchtprogramme", erklärt der Zoo.
Die "massive Lebensraumzerstörung" sei der Grund für das Artensterben. Entweder werden ganze Wälder, die Lebensräume der Hirsche, gerodet oder sie werden zur Fleischgewinnung gejagt.
"Da, wo sie noch vorkommen, umfasst ihr Bestand nur wenige hundert Tiere - Tendenz weiter fallend", lautet die traurige Diagnose.
170 Tiere leben in Menschenobhut
In Menschenobhut umfasst der Bestand der Tiere inzwischen um die 170. An dieser Gruppe konnten Forscher weltweit analysieren, wie sich die Tiere zum Beispiel fortpflanzen.
Zudem wurde anhand dessen Lebensräume auf den Philippinen geschaffen, um die Hirsche dort anzusiedeln.
Titelfoto: Werner Scheurer