Platz-Problem immer schlimmer: Kölner sauer über Camping-Dauerparker!

Köln - Camping boomt nach wie vor. Das bekommen aktuell auch viele Anwohner in Köln zu spüren, denn auf ihren Straßen ist es zuletzt merklich voller geworden. Zum Straßenbild gehören nun in einigen Veedeln immer mehr Campervans und Wohnwagen, die auf öffentlichen Parkplätzen abgestellt werden. Das gefällt längst nicht jedem.

Seit der Corona-Pandemie ein bekanntes Bild aus Großstadt-Wohnvierteln: Immer mehr Menschen stellen ihre Wohnmobile und Wohnwägen am Straßenrand ab. (Symbolbild)
Seit der Corona-Pandemie ein bekanntes Bild aus Großstadt-Wohnvierteln: Immer mehr Menschen stellen ihre Wohnmobile und Wohnwägen am Straßenrand ab. (Symbolbild)  © Matthias Balk/dpa

Auslöser für diese Situation war die Corona-Pandemie, in der das Campen einen unglaublichen Aufschwung erlebt hat. Das individuelle Reisen hatte es den Leuten, auch wegen der zahlreichen Kontaktbeschränkungen, angetan. Die Zulassungszahlen schnellten nach oben und sind weiterhin auf hohem Niveau.

Köln lag laut Zahlen einer Analyse aus dem Jahr 2023 auf Platz 14 aller deutschen Großstädte in Sachen Wohnmobil-Dichte. Auf 1000 PKWs kommen in der Domstadt immerhin fast 17 Campingfahrzeuge.

Das macht sich auch im Straßenbild bemerkbar: In vielen Wohnstraßen, zum Beispiel in den Kölner Ortsteilen Riehl oder Neuehrenfeld, ist deshalb für normale Autos nun deutlich weniger Platz. Darüber hatten sich zuletzt Anwohnende gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger beschwert.

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Doch dürfen Camping-Fans ihre Wohnmobile und Wohnwagen eigentlich einfach so auf öffentlichen Parkplätzen über Wochen abstellen? Dazu gibt es ganz klare Regeln.

Die Straßenverkehrsordnung besagt: Wohnmobile unter 7,5 Tonnen Gewicht sind normalen Autos gleichgestellt und dürfen zeitlich unbeschränkt auf Parkplätzen abgestellt werden. Allerdings nur, wenn dies nicht durch andere Sonderregeln, wie Bewohnerparken oder Parkverbote, ausgeschlossen ist.

Wohnwagen und Wohnmobile in der Stadt: Kölner CDU scheiterte mit neuer Regelung

Aktuell die einzige Möglichkeit, Dauerparker aus den Wohnvierteln fernzuhalten: Bewohnerparkausweise sind auch in Köln deutlich teurer geworden. (Symbolbild)
Aktuell die einzige Möglichkeit, Dauerparker aus den Wohnvierteln fernzuhalten: Bewohnerparkausweise sind auch in Köln deutlich teurer geworden. (Symbolbild)  © Heimken/dpa

Anders sieht es dagegen bei Wohnwagen aus. Die dürfen ohne Zugfahrzeug nur zwei Wochen am Stück auf Parkplätzen stehen. Allerdings sieht die Realität eher so aus, dass die Einhaltung dieser Regel in Köln kaum kontrolliert wird.

Die Kölner CDU hatte die Platzproblematik schon mehrfach in den Stadtrat gebracht. Sie wollte, dass leerstehende Hallen in Ehrenfeld als einzig ausgewiesene Parkzonen für Camper geschaffen werden. Geklappt hat das bislang aber nicht.

Und die Kölner Stadtverwaltung will an den bisherigen Regeln auch nichts ändern. Aus einem bestimmten Grund: Bei Längenbeschränkungen wären automatisch auch Handwerker-Fahrzeuge benachteiligt.

Titelfoto: Matthias Balk/dpa

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