Überraschung: Galeria-Filiale in Köln bleibt doch!

Köln - Damit hat in Köln wohl niemand mehr so richtig gerechnet: Trotz erneuter Insolvenz der Essener Warenhauskette Galeria Kaufhof bleibt die Filiale in der Kölner Breiten Straße nun doch erhalten. Ursprünglich sollte das Haus im Zuge der finanziellen Sanierung schließen!

Das Galeria-Kaufhof-Logo wird in der Kölner Innenstadt weiter zu sehen sein: Die Filiale in der Breiten Straße ist gerettet.
Das Galeria-Kaufhof-Logo wird in der Kölner Innenstadt weiter zu sehen sein: Die Filiale in der Breiten Straße ist gerettet.  © Thomas Banneyer/dpa

Per Lautsprecherdurchsage wurden Mitarbeiter und Kunden am Freitag über die in Berlin getroffene Entscheidung informiert, dass die Galeria-Filiale in der Breite Straße in Köln nun doch nicht zumachen wird. Ursprünglich sollte der Laden ab August dicht sein.

Grund für den Erhalt der Filiale: Man habe sich mit dem Vermieter auf neue Konditionen bei der Pacht verständigt.

Für die 150 Mitarbeitenden in Köln ist das eine gute Nachricht, denn sie werden ihre Jobs vorerst behalten können.

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Trotzdem werden einige Veränderungen anstehen: Das Haus will sich künftig noch stärker auf Kundenbedürfnisse einstellen. Dazu gehört unter anderem, das Warenangebot anzupassen.

Köln ist nicht die einzige Galeria-Filiale, die nun doch erhalten bleibt. Bundesweit wurden am heutigen Freitag insgesamt sechs Häuser als gerettet bekannt gegeben. Neben Köln sind das auch die Standorte in Berlin-Spandau, Mainz, Mannheim, Oldenburg und Würzburg. Insgesamt bleiben deutschlandweit 82 Häuser geöffnet.

Kölner Filiale gerettet, Essen und Wesel aber wohl nicht!

Schlecht sieht es dagegen bei zwei anderen Häusern der Warenhauskette in NRW aus. Nach wie vor stehen Essen und Wesel auf der Streichliste der Filialen, die von der Schließung bedroht sind.

Die KölnBusiness Wirtschaftsförderung, eine Tochtergesellschaft der Stadt Köln, bezeichnete die Ankündigung am heutigen Freitag als Erfolg: "Es bleiben Arbeitsplätze und ein beliebter Anlaufpunkt für die Kölnerinnen und Kölner erhalten. Diese Kehrtwende im Insolvenzverfahren zeigt, dass die Investoren an diesem Standort Potenzial sehen. Das spricht für die Attraktivität der Kölner Innenstadt", sagte Geschäftsführer Dr. Manfred Janssen.

Neue Eigentümer wollen möglichst viele Standorte erhalten

Hat mit seiner maroden Signa-Holding maßgeblich zur erneuten Pleite von Galeria Kaufhof beigetragen: der österreichische Unternehmer René Benko (46).
Hat mit seiner maroden Signa-Holding maßgeblich zur erneuten Pleite von Galeria Kaufhof beigetragen: der österreichische Unternehmer René Benko (46).  © Frank Rumpenhorst/dpa

Galeria Kaufhof wird, wie seit Anfang April bekannt ist, bald einem Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC und der Beteiligungsfirma BB Kapital SA des Unternehmers Bernd Beetz gehören.

Sie lösen den bisherigen Besitzer, die Signa-Holding um den Österreicher René Benko (46), ab. Die Signa-Holding musste im März ebenfalls Insolvenz anmelden.

Die neuen Besitzer hatten sich zum Ziel gesetzt, möglichst viele Standorte zu retten.

Titelfoto: Thomas Banneyer/dpa

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