Kunden müssen in den sauren Apfel beißen: Taxifahren in Köln wird deutlich teurer
Köln – Auweia! Der steigende Mindestlohn und die hohen Spritpreise bewegen das Kölner Taxigewerbe zu einem drastischen Schritt: Viele Tarife für Fahrten, sogenannte Beförderungsentgelte, werden teils deutlich erhöht.
Die Verwaltung hat dem Rat der Stadt Köln dazu eine entsprechende Beschlussvorlage vorgelegt. Wie die Stadt Köln mitteilte, hat das Taxigewerbe eine Tariferhöhung beantragt, die bereits ab dem 1. September in Kraft treten soll.
Demnach fallen die Preise höher als erwartet aus. So wird sich der Grundpreis von 4,20 Euro auf 4,90 Euro erhöhen.
Bis sieben Kilometer werden auch die Kilometerpreise angehoben. Künftig kostet ein Kilometer dann nicht mehr 2,20 Euro, sondern 2,60 Euro. Überschreitet eine Fahrt die Sieben-Kilometer-Marke, kostet ein Kilometer 2,20 anstatt 2 Euro.
Eine Sache bleibt: Die Gebühr für die "verkehrs- und kundenbedingte Wartezeit" bleibt bei 50 Cent pro Minute.
Hierfür veröffentlichte die Stadt Köln ein simples Rechenbeispiel: "Bei einer durchschnittlichen Fahrstrecke von sieben Kilometern Länge und vier Minuten Wartezeit ändert sich der Preis beispielsweise von 20,70 Euro auf 25,10 Euro."
Umsatzeinbußen und gestiegene Kraftstoffpreise ebenfalls ein Grund
Dass die Tarife ansteigen, ist keine Neuigkeit. Im vergangenen September gab es bereits eine "moderate Tarifanpassung".
Allerdings musste das Taxigewerbe einen Entschluss fassen, als es seitens der Bundesregierung hieß, dass der Mindestlohn steigen werde – drastischer als angenommen.
"Dadurch sollen die Taxiunternehmerinnen und -unternehmer insbesondere in die Lage versetzt werden, die zwischenzeitlich erheblich gestiegenen Kosten aufzufangen und ihren Fahrerinnen und Fahrern den gesetzlichen Mindestlohn von zwölf Euro ab Oktober 2022 zahlen zu können", begründet die Stadt.
Doch nicht nur der erhöhte Mindestlohn veranlasst das Taxigewerbe zum Preisanstieg: Umsatz-Einbrüche aufgrund der Corona-Pandemie sowie der extreme Anstieg der Kraftstoffpreise setzen die Unternehmerinnen und Unternehmer unter Druck.
Titelfoto: Oliver Berg/dpa