Ende einer Ära: Shell stoppt Kraftstoff-Produktion im Kölner Süden

Von Helge Toben

Wesseling - Beim Energiekonzern Shell geht eine Ära zu Ende: In den kommenden Tagen will das Unternehmen die Rohölverarbeitung am Standort Wesseling bei Köln einstellen.

Über 70 Jahre lang wurden am Shell-Standort in Wesseling Kraft- und Heizstoffe hergestellt. Damit ist bald Schluss.
Über 70 Jahre lang wurden am Shell-Standort in Wesseling Kraft- und Heizstoffe hergestellt. Damit ist bald Schluss.  © Stefanie Paul/dpa

Seit Inbetriebnahme der Raffinerie 1940 wurden dort Kraft- und Heizstoffe produziert - zunächst aus Kohle, später aus Rohöl, wie Shell Deutschland anlässlich einer Veranstaltung mitteilte.

Am Standort Godorf will Shell hingegen auch weiterhin Rohöl verarbeiten. Beide Standorte bilden zusammen den Shell Energy and Chemicals Park Rheinland, den größten Raffinerie-Standort Deutschlands.

Neues Herzstück des Werksteils Wesseling soll eine neue Anlage zur Produktion sogenannter Grundöle werden. Der Bau hat bereits begonnen.

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Laut Shell kommen Grundöle in Schmierstoffen, in der Pharma- und Kosmetikindustrie sowie als Kühlflüssigkeit zum Einsatz. Die Produkte würden bei ihrer Nutzung in der Regel nicht verbrannt und verursachten so keinen oder nur einen geringen CO2-Ausstoß, betonte das Unternehmen.

NRW-Politik begrüßt Umbaupläne von Shell

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (47, Grüne) freut sich über den Schritt von Shell.
NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (47, Grüne) freut sich über den Schritt von Shell.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Shell will nach früheren Angaben einen hohen dreistelligen Millionenbetrag in den Bau der Anlage investieren. Die Produktion soll 2028 beginnen.

Auch bei den Grundölen dient Rohöl als Ausgangsstoff. Dieses wird nach Angaben eines Sprechers in Godorf zu sogenanntem Vakuum-Gasöl weiterverarbeitet. Daraus würden dann in Wesseling die Grundöle produziert.

Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (47) begrüßte die Umbaupläne des Energiekonzerns. "Die Raffinerien stehen wie kaum eine andere Industriebranche vor umfassenden Veränderungen", sagte die Grünen-Politikerin laut einer Mitteilung.

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Dabei müssten sie ihre Geschäftsmodelle neu ausrichten. "Denn klar ist, nur wer rechtzeitig in neue Technologien und Prozesse investiert, wird zukünftig wettbewerbsfähig sein können.

Titelfoto: Stefanie Paul/dpa

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