Keine Genehmigung: Stadt Köln stellt sich bei Sportkursen in Parks quer
Köln - Gerade seit der Corona-Pandemie sind in den Kölner Parks häufiger kommerzielle Anbieter von Sportkursen aktiv. Sie nutzen den Platz, den die Grünanlagen der Domstadt bieten, um ihre Angebote an den Mann oder die Frau zu bringen. Tatsächlich ist das aber illegal. Nun gibt es wieder Diskussionen darum.
Ein Anbieter berichtet im Interview mit dem WDR davon, dass die Stadt ihm, aber auch allen weiteren Firmen, keine Genehmigung für Sportkurse in den Kölner Parks erteilen will. "Wir wären ja bereit, uns auch an eventuelle Auflagen zu halten. Aber so werden wir im Unklaren gelassen", meint Felipe Perez vom Sportkursanbieter Parkletix.
Grundsätzlich werden die Sportkurse in den Parks geduldet, auch wenn sie illegal sind. Aber: Es soll auch schon Beschwerden gegeben haben, dass die Anbieter die Sportanlagen in den Parks zu oft für die Kurse besetzen. Belege dafür gibt es jedoch keine.
Komischerweise können Anbieter von kommerziellen Sportkursen einen Antrag auf Genehmigung bei der Stadt Köln stellen. Allerdings, und jetzt wird's richtig kurios, werden die eigentlich immer abgelehnt.
Die Stadt versucht in einer schriftlichen Stellungnahme an den Sender, die Situation zu erklären: "Wenn die Stadt Sportkurse erlaubt, würde sie diese für einen fest definierten Standort erlauben, an den der Anbieter dann gebunden wäre. Die dann einsetzende wiederkehrende Nutzung würde zu einer Abnutzung der Rasenfläche führen. Daher erteilt die Stadt lieber keine Genehmigungen."
Heißt: Die Sportkurse bleiben offiziell verboten, auch wenn sie trotzdem nach wie vor stattfinden.
Illegale Sportkurse ohne Genehmigung: Kölner Stadtsportbund versteht das Problem nicht
Diese Praxis sorgt auch beim Kölner Stadtsportbund für Kopfschütteln. "Wo, wenn nicht draußen, sollen denn Sportkurse stattfinden im Sommer?", fragt sich auch deren Vorsitzender Peter Pfeiffer.
Er forderte die Stadt auf, es möglich zu machen, die Sportkurse aus der Grauzone zu holen. Einen Antrag, der pauschal abgelehnt werde, stellen zu können, nütze niemandem. Die Kurse seien auch keine Massenbewegung.
Darauf hoffen sicher auch die Sportkursanbieter, die erstmal, so wie bisher auch, mit bangem Schulterblick ihre Trainings weiter in den Kölner Parks abhalten.
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa