Hinweise auf hundertfachen Schwindel mit Überstunden bei der Stadt Köln
Köln – Möglicherweise hundertfach zu Unrecht abgerechnete Überstunden bei der Stadt Köln haben die Behörden auf den Plan gerufen.
Nach einem Bericht des Kölner Stadt-Anzeigers hat das Rechnungsprüfungsamt die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, die den Anfangsverdacht einer Straftat prüfe.
"Im Rahmen einer Untersuchung des städtischen Rechnungsprüfungsamtes sind zwei Fälle mit einer pauschalen Auszahlung von Stunden festgestellt worden, bei denen derzeit in Rede steht, dass die Arbeit nicht geleistet wurde", erklärte die Stadt am Donnerstagabend auf dpa-Anfrage.
Bei einer Person seien 125 Überstunden über einen Zeitraum von 5 Monaten, bei einer weiteren 540 Überstunden in einem Zeitraum von 2 Jahren und 3 Monaten ausgezahlt worden, hieß es.
Weitere Details zu den Fällen nannte die Stadt nicht.
Die Antikorruptionsbeauftragte der Stadt habe Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Mittwoch informiert. Die Stadt habe Disziplinarverfahren eingeleitet, die Auszahlung weiterer Stunden sei gestoppt worden.
Update, 10.40 Uhr: Staatsanwaltschaft prüft Verdacht auf Überstundenbetrug
Die Kölner Staatsanwaltschaft geht einem Verdacht auf Überstundenbetrug in der Stadtverwaltung nach.
"Das Rechnungsprüfungsamt der Stadt Köln hat der Staatsanwaltschaft entsprechende Unterlagen zur Verfügung gestellt, die gegenwärtig zur Prüfung eines Anfangsverdachts wegen aller in Betracht kommender Straftaten ausgewertet werden", sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer am Freitag.
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