Heiße Tage nehmen drastisch zu: So bereitet sich Köln auf das Tropen-Szenario vor
Köln - Immer mehr Bebauung und die damit verbundene Flächenversiegelung sorgen dafür, dass sich Köln im Sommer immer stärker aufheizt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat jetzt in einer neuen Studie eine drastische Prognose herausgegeben. Köln müsse sich auf deutlich mehr heiße Tage und tropische Nächte vorbereiten.
Der DWD geht in seiner aktuellen Studie davon aus, dass in Köln die Zahl der Tage mit einer Tagestemperatur von über 30 Grad bald die 20er-Marke dauerhaft überschreiten wird. Und auch die Nächte werden in gleichem Maß tropischer.
Um das zu verhindern, müsse die Kommunalpolitik jetzt mit verschiedenen Maßnahmen gegensteuern, um das Klima in der Stadt verträglicher zu gestalten. Dazu gehöre unter anderem der Schutz von Grünflächen und des Rheinufers.
"Dabei geht es uns gar nicht darum, weitere Bebauung zu verhindern, sondern einfach dafür zu werben, Klima-angepasster zu bauen", betonte zudem Konrad Peschen vom Umwelt- und Verbraucherschutzamt gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger.
Dass die Stadt Köln handeln muss, legt auch das neue Bundesgesetz "Strategien zur Klimaanpassung" fest. Das schreibt seit dem 1. Juli vor, dass die Kommunen verpflichtet sind, Maßnahmen zu ergreifen.
Ein erster Schritt in diesem Zusammenhang ist beispielsweise die "klimarobuste Umgestaltung" der Kasemattenstraße in Deutz. Die soll bald entsiegelt werden, damit dort Regenwasser vor Ort versickern kann. Durch die anschließende Verdunstung wird das Stadtklima abgekühlt.
Stadt Köln reagiert mit mehreren Maßnahmen, um Klima in der City abzukühlen
Die jetzt vom DWD herausgegebene Studie soll nun außerdem die Grundlage für ein weiteres städtisches Konzept zur Abkühlung des Kölner Stadtklimas darstellen.
Dafür hatte die Stadtverwaltung auch seit Anfang des Jahres vier neue Stellen im Rahmen eines Koordinierungsstabes geschaffen. Das sei notwendig, damit die verschiedenen Ämter in Sachen Klimaschutz besser aufeinander abgestimmt sind.
Zusätzlich hatte die Stadt im Juli zusätzliche Mittel aus einem KFW-Förderprogramm in Höhe von vier Millionen Euro bekommen. Damit sollten 500 neue Bäume und spezielle Maschinen zur Wiesenpflege angeschafft werden.
Titelfoto: Thomas Banneyer/dpa