Großer Andrang in der Kölner Keupstraße: Das ist der Grund

Von Christoph Driessen

Köln - Es ist jedes Jahr etwas Besonderes: das gemeinsame Fastenbrechen gegen Ende des Ramadans auf der Keupstraße in Köln-Mülheim.

Zahlreiche Menschen haben sich beim größten Open-Air-Fastenbrechen in Nordrhein-Westfalen zusammengefunden.  © Oliver Berg/dpa

Dann stehen auf der Einkaufs- und Ausgehstraße Tische in einer sehr langen Reihe aneinander, über Hunderte Meter, und etwa 2500 Besucher lassen sich zum Essen und Schwatzen nieder. Jeder und jede ist willkommen, man muss kein Muslim sein.

Bezahlt wird dieses wohl größte Open-Air-Fastenbrechen in Nordrhein-Westfalen von den Geschäftsleuten der Keupstraße.

Nach Angaben der Interessengemeinschaft Keupstraße ist es ihre Antwort auf den rechtsextremen Anschlag vom 9. Juni 2004.

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In der Keupstraße im Stadtteil Mülheim hatten die beiden NSU-Mörder Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt damals eine mit Nägeln gefüllte Bombe gezündet. Durch die Explosion wurden 22 Menschen verletzt, einige lebensgefährlich. Die Polizei vermutete die Urheber der Tat danach lange Zeit in der türkischen Community.

In Richtung Rechtsextremismus wurde nicht ermittelt. Erst nachdem Mundlos und Böhnhardt 2011 tot aufgefunden worden waren, wurde deutlich, dass die Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" für die Tat verantwortlich war.

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NSU verübt jahrelang unerkannt Morde

Ab 2000 hatte der NSU jahrelang unerkannt zehn Morde in ganz Deutschland verübt. Opfer waren neun Gewerbetreibende türkischer und griechischer Herkunft sowie eine deutsche Polizistin.

Zu den Tätern gehörte neben Mundlos und Böhnhardt auch Beate Zschäpe, die 2018 vom Münchner Oberlandesgericht zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde.

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