Goldketten-Raubserie in Köln: Polizei nimmt Jugendlichen fest
Köln - Seit mehreren Wochen hält eine Goldketten-Raubserie Köln in Atem. Nun hat die Polizei nach intensiven Ermittlungen einen 14-jährigen Jugendlichen verhaftet. Außerdem wurde eine richterliche Anordnung gegen einen erst 12-jährigen Mittäter erlassen.
Wie die Polizei Köln berichtete, wurde am Donnerstag die Durchsuchung von Räumen einer Jugendeinrichtung im Kölner Norden veranlasst.
Dort stellten die Beamten mehrere Beutestücke sicher, darunter eine geraubte Halskette, zwei Ringe, drei Sonnenbrillen, vier Basecaps und ein paar hochpreisige Kopfhörer.
Das Zimmer bewohnt ein 12-Jähriger, der im Verdacht steht, am Mittwochabend am Gereonswall in Köln einen 60-Jährigen überfallen zu haben. Der Minderjährige wird nun auf richterlichen Beschluss hin zur Gefahrenabwehr an einem anderen Ort untergebracht.
Nur wenige Stunden nach dieser Durchsuchung hatte die Polizei dann einen Haftbefehl gegen einen 14-jährigen Tatverdächtigen vollstreckt. Er wohnt in einer Flüchtlingsunterkunft in der Innenstadt. Er wiederum soll an bis zu vier Raubüberfällen im Juni und Juli beteiligt gewesen sein.
Das Kölner Jugendamt, das bei den Durchsuchungen der Räumlichkeiten dabei war, ließ mitteilen: "Wir ziehen in Kooperation mit der Polizei Konsequenzen aus Straftaten, indem nicht strafmündige Jugendliche unter 14 Jahren strenger überwacht und Straftaten von über 14-Jährigen immer zur Anzeige gebracht werden."
Allerdings seien die Fälle laut Amtsleiterin Barbara Frank einer kleinen Minderheit an Tätern zuzuschreiben. Die überwiegende Mehrheit der unbegleiteten Flüchtlinge lebe unauffällig in den Einrichtungen und nehme das Betreuungsangebot auch gut an.
Kölner Polizei ermittelt weiter zu Überfällen und verstärkt Präsenz
Komplett aufgeklärt ist die Goldketten-Raubserie damit aber noch nicht.
Die Polizei will in den noch offenen Fällen, 17 waren es bislang insgesamt, weiter ermitteln und die Tatverdächtigen ausfindig machen.
Darüber hinaus sollen an den Hotspots der Überfälle nun verstärkt Polizeistreifen Präsenz zeigen.
Laut dem zuständigen Polizei-Einsatzleiter Stefan Mitschke sollen die Maßnahmen von Donnerstag ebenfalls abschrecken: "Die Durchsuchungen am Donnerstag sowie die sofortige Vollstreckung eines Haftbefehls sollen den Jugendlichen verdeutlichen, dass wir hier eine Null-Toleranz-Strategie verfolgen."
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