Feuerwehr kämpft weiter mit Folgen des Unwetters - Tief "Bernd" fordert immer mehr Todesopfer
Von Florentine Dame, Lisa Nguyen, Eszter Bottka, Helge Toben, Claus Haffert, Ulrike Hofsähs
NRW - Nach dem heftigen Dauerregen mit vielen über die Ufer getretenen Flüssen in Nordrhein-Westfalen kämpfen Einsatzkräfte mit den Folgen des Unwetters.
Viele Flüsse und Bäche in der Eifel, im Bergischen Land, im Rheinland und Sauerland führen weiterhin Hochwasser und waren am Mittwoch und in der Nacht zum Donnerstag über die Ufer getreten. Straßen wurden überschwemmt, Keller liefen voll.
In Solingen-Unterburg mussten am frühen Donnerstagmorgen aufgrund des Hochwassers mehrere Häuser sowie ein Tierheim evakuiert werden. Tausende Feuerwehrleute waren landesweit im Einsatz. Vielerorts dürfte es nun an die Aufräumarbeiten gehen.
Für große Bestürzung bei seinen Kameraden und in der Bevölkerung sorgt der tödliche Unfall eines 46-Jährigen Feuerwehrmanns in Altena. Er war am Mittwochnachmittag nach der Rettung eines Mannes aus einem überfluteten Stadtteil ins Wasser gestürzt und abgetrieben. Seine Kollegen konnten ihn kurz darauf nur noch tot bergen.
Altena im Sauerland war nach Erdrutschen und Überschwemmungen zeitweise nicht mehr zu erreichen. Knapp zwei Stunden später kollabierte ein 52 Jahre alter Feuerwehrmann bei einem Einsatz im Bereich des Kraftwerks Werdohl-Elverlingsen.
Er sei am Mittwochabend trotz Reanimations- und Hilfsmaßnahmen gestorben, teilte die Polizei mit. Ersten Erkenntnissen nach handelte es sich bei dem Unglück um einen gesundheitlichen Notfall.
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Armin Laschet will Hochwasser-Hotspot Hagen besuchen
Nach Prognosen des Deutschen Wetterdienstes sollten die Regenfälle im Laufe der Nacht nachlassen. Allein entlang der westlichen Landesgrenze müsse auch am Donnerstag mit weiterem Starkregen gerechnet werden.
Landesweit bleibe es dann zwar wechselhaft. Das Tiefdruckgebiet bringe dann aber nicht mehr die unwetterartigen Regenfälle nach NRW, die seit Mittwochnacht für Überschwemmungen und Hochwasser gesorgt hatten. Nach Angaben des DWD waren im Süden von NRW bis zu 180 Liter pro Quadratmeter gefallen.
An diesem Donnerstag will sich der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (60, CDU) ein Bild von der Lage im Hochwasser-Hotspot Hagen machen. Am Vormittag will er dazu die Rettungswache der Stadt besuchen.
In der besonders stark betroffenen Ruhrgebietsstadt hatte das Hochwasser an der Volme die Situation am Donnerstagabend erneut verschärft. Rund 440 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk waren allein dort unterwegs, um den Wassermassen Herr zu werden.
Auch in der Eifel, dem Rheinland, im Bergischen Land und im Sauerland meldeten viele Orte zeitweise "Land unter". Straßen wurden überflutet, Keller liefen voll und Häuser mussten geräumt werden.
Update, 15. Juli, 6.51 Uhr: Damm der Steinbachtalsperre droht zu brechen - A61 vollgesperrt
Der Damm der Steinbachtalsperre in Euskirchen droht aufgrund des Unwetters zu brechen. Daher sei am Donnerstag die Autobahn 61 zwischen Bliesheim und Meckenheim vollgesperrt worden, teilte die Polizei mit.
Zuvor war die A61 bereits gesperrt worden, weil die Autobahn von Wasser überflutet worden sei. Zur Beobachtung des Dammes seien das Technische Hilfswerk (THW) und die Polizei vor Ort.
Der Verkehr wird auf die A565 umgeleitet.
Update, 15. Juli, 6.53 Uhr: Überschwemmung in Wuppertal - Polizei sperrt Straßen ab
Heftige Regenfälle haben in Wuppertal zu einem Anstieg der Wupper und so für überflutete Straßen gesorgt. Wie ein Sprecher der Polizei am frühen Donnerstagmorgen mitteilte, sind einige Straßen auf der Talachse entlang der Wupper gesperrt worden.
Anwohner wurden demnach aufgefordert, sich nicht in Kellergeschossen aufzuhalten, sondern sich in höher gelegene Wohnungen zu begeben. Trotz der angekündigten Flutwelle sei die Unwetterlage in der Stadt aber noch überschaubar, teilte der Sprecher weiter mit.
Vor Ort beschrieb ein Fotograf der dpa, wie die Polizei Menschen in der Stadt mit Lautsprechern dazu aufgefordert hatte, nach Hause zu gehen.
Die Stadt Wuppertal wies auf Twitter vorzeitig darauf hin, den Trinkwasserverbrauch vorsorglich einzuschränken. Durch einen Stromausfall sei auch die Wasserversorgung betroffen.
Zum aktuellen Zeitpunkt sei die Versorgung jedoch sichergestellt, die Feuerwehr könne aber nicht beurteilen wie lange das noch der Fall sein werde und wie lange der Stromausfall noch anhalte.
Update, 15. Juli, 7 Uhr: Bevertalsperre in Hückeswagen läuft über
In Hückeswagen im Oberbergischen Kreis ist aufgrund der heftigen Regenfälle die Bevertalsperre übergelaufen. Das Wasser liefe aktuell unkontrolliert über den Rand der Staumauer, teilte ein Sprecher der Leitstelle am frühen Donnerstagmorgen mit. "Die Lage lässt sich momentan nicht steuern", erklärte er weiter.
Demnach seien Einsatzkräfte der Feuerwehr und Rettungsdienste zur Koordinierung und Räumung vor Ort. Häuser müssen evakuiert und über 1000 Menschen in Notunterkünften untergebracht werden, hieß es.
Wann die Evakuierungsmaßnahmen abgeschlossen werden können, sei noch nicht absehbar.
Update, 15. Juli, 7.02 Uhr: Hochwasser in Solingen - Häuser evakuiert
Mehrere Häuser sowie ein Tierheim sind am frühen Donnerstagmorgen in Solingen-Unterburg aufgrund des Hochwassers evakuiert worden. Der Wasserzufluss bleibe derzeit unvermindert hoch, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Wuppertal mitteilte.
Demnach werde das Wasser momentan von Einsatzkräften der Feuerwehr abgelassen, was sich auf das Stadtgebiet auswirkt. Die Wupper-Talsperre selbst werde jedoch nicht überlaufen, teilte der Sprecher weiter mit.
Die Bewohner konnten in Notunterkünften und teilweise bei Bekannten untergebracht werden.
Update, 15. Juli, 7.10 Uhr: Chemiepark-Abwässer laufen auf Straße - Hautreizungen bei Anwohnern
Nach dem Überlaufen einer Abwasserbehandlungsanlage im Chemiepark Knapsack in Hürth bei Köln haben Anwohner Hautreizungen erlitten. Wie die Zentrale Einsatzleitung des Chemieparks am Mittwochabend mitteilte, hatte der viele Regen zu Einschränkungen an der Anlage geführt.
Ein Überlaufen habe nicht verhindert werden können. Dadurch sei es zum Abfluss erheblicher Mengen Niederschlagswassers sowie Abwassers auf eine Straße gekommen. Ein Sprecher bezifferte die Anzahl der betroffenen Personen mit "ein paar".
Der Chemiepark machte zunächst keine Angaben darüber, welche Stoffe die Hautreizungen ausgelöst haben könnten. Im Chemiepark sind nach eigenen Angaben rund 30 Unternehmen tätig.
Update, 15. Juli, 7.14 Uhr: Stromausfall an Krankenhaus drohte: Patienten aus Wesseling verlegt
Nach Stromausfällen in Folge des Starkregens hat ein Krankenhaus in Wesseling im Rhein-Erft-Kreis zeitweise um seine Stromversorgung bangen müssen. Mehrere Patienten der Intensivstation des Dreifaltigkeitskrankenhauses waren daher am Mittwochabend vorsorglich in umliegende Krankenhäuser transportiert worden.
Ein Notstromaggregat des Stromversorgers RWE sei aber inzwischen herbeitransportiert und angeschlossen worden und sichere die weitere Versorgung der Klinik, sagte eine Sprecherin am Mittwochabend.
Wie in vielen Orten NRWs sind in Wesseling Straßen nach heftigem Dauerregen am Mittwoch überflutet worden und Keller vollgelaufen. Weil auch Trafos überschwemmt wurden, fiel in zahlreichen Haushalten der Strom aus.
Update, 15. Juli, 7.47 Uhr: Häuser in der Eifel eingestürzt - zahlreiche Menschen vermisst
In Schuld bei Adenau in der Eifel sind in der Nacht zum Donnerstag wegen Überflutungen und Dauerregens sechs Häuser eingestürzt. Eine Vielzahl von Häusern ist laut Polizei Koblenz instabil und einsturzgefährdet.
Nach Angaben der Polizei vom Morgen werden derzeit mehr als 30 Menschen vermisst.
Update, 15. Juli, 8.20 Uhr: Mann nach Sturz in überflutetem Keller gestorben
In Solingen ist ein 82 Jahre alter Mann nach einem Sturz im überfluteten Keller seines Hauses gestorben. Bei dem Sturz sei er mit dem Kopf unter Wasser geraten, sagte eine Sprecherin der Wuppertaler Polizei am Donnerstag.
Nach Angaben der Stadt Solingen war der Mann aus einem Kellerschacht gerettet und wiederbelebt worden. Er sei nach dem Transport ins Krankenhaus gestorben.
Update, 15. Juli, 8.40 Uhr: Mehrere Unterführungen in Düsseldorf überflutet
In Düsseldorf kam es durch das Unwetter im gesamten Stadtgebiet zu zahlreichen Einsatzstellen.
Aufgrund der starken Regenfälle lief die Unterführung auf der Koblenzer Straße mit Wasser voll.
Ein Linienbus der Rheinbahn blieb in den Wassermassen stecken.
In der Unterführung auf der Cäcilienstraße stand ebenfalls hüfthoch das Wasser.
Mehrere Fahrzeuge wurden vollständig überschwemmt.
Update, 15. Juli, 9.24 Uhr: Keller unter Wasser - 77-Jähriger in Kamen ums Leben gekommen
Bei den Überschwemmungen in Nordrhein-Westfalen ist ein 77 Jahre alter Mann aus Kamen (Kreis Unna) gestorben. Der Mann sei in dem unter Wasser stehenden Keller seines Wohnhauses ums Leben gekommen, teilte die Polizei am Donnerstag mit.
Hinweise auf ein Fremdverschulden lägen nicht vor. Die Todesumstände würden von der Kriminalpolizei ermittelt.
Update, 15. Juli, 10.08 Uhr: Solinger Stadtteil bleibt gesperrt
Etwa 600 Menschen aus dem Solinger Stadtteil Unterburg haben wegen des Hochwassers die Nacht nicht in ihren Wohnungen verbracht. "Unterburg bleibt bis auf weiteres komplett gesperrt - vom ehemaligen Rathaus bis zum Burger Bahnhof", teilte Oberbürgermeister Tim Kurzbach (43, SPD) am Donnerstagmorgen auf den sozialen Medien mit.
Die Feuerwehr sei weiter im Dauereinsatz. "Für die kommenden zwei bis drei Stunden ist nach Auskunft des Wupperverbandes weiterhin von einem konstant hohen Pegelstand der Wupper auszugehen", schrieb Kurzbach auf Instagram. Daher könne vorläufig keine Entwarnung gegeben werden.
Am Mittwochabend und in der Nacht arbeiteten die Rettungskräfte in Solingen demnach etwa 200 Einsätze ab, rund 250 seien noch offen. "Die Zahl der geretteten und evakuierten Personen lässt sich derzeit noch nicht beziffern", schrieb Kurzbach.
Oberbürgermeister Tim Kurzbach informierte auf Instagram über die aktuelle Lage
Nach Evakuierung: Rückkehr der Anwohner noch ungewiss
Es sei noch nicht abzusehen, wann die Haushalte in Unterburg wieder mit Strom und Gas versorgt werden könnten, teilte die Stadt mit. Die Anlagen müssten zunächst überprüft und gegebenenfalls repariert werden.
Die Stadt forderte die Menschen dazu auf, die evakuierten Gebiete und die Brücken im Bereich der Wupper zu meiden. Wann eine Rückkehr der Anwohner möglich sei, lasse sich noch nicht sagen.
Der Stadtteil Unterburg war am Mittwochabend evakuiert worden. Für die betroffenen Anwohner war eine Unterkunft in der Turnhalle einer Grundschule eingerichtet worden.
Update, 15. Juli, 10.20 Uhr: Bundeswehr unterstützt nach Unwetter in Hagen
Zur Unterstützung der Feuerwehr im Unwetter-Krisengebiet in Hagen sind auch etwa hundert Bundeswehr-Soldaten im Einsatz. Die Stadt habe am Dienstagnachmittag einen entsprechenden Antrag gestellt, sagte ein Bundeswehr-Sprecher am Mittwoch.
Kräfte aus Unna und Minden seien vor Ort. Unter anderem würden unter der Ägide der örtlichen Feuerwehr Bergepanzer, Tieflader und Kettensägen eingesetzt. Auch der Kreis Mettmann habe einen Hilfeleistungsantrag gestellt, über den aber noch nicht entschieden sei.
Die Polizei in der vom Hochwasser stark betroffenen Stadt Hagen berichtete, mit Hilfe der Bundeswehr seien im Bereich Hohenlimburg unbefahrbare Zuwege geräumt worden, um eingeschlossenen Anwohnern helfen zu können.
Update, 15. Juli, 10.44 Uhr: Frau stirbt in Rheinbach - Wohl Zusammenhang mit Unwetter
In Rheinbach bei Bonn ist am frühen Donnerstagmorgen eine tote Frau auf einer Straße entdeckt worden. Ein Zusammenhang mit dem Unwetter, von dem auch Rheinbach mit überfluteten Straßen stark betroffen war, sei wahrscheinlich, erklärte die Bonner Polizei.
Die Tote habe noch nicht identifiziert werden können. Weitere Angaben wurden zunächst nicht gemacht.
Update, 15. Juli, 11.24 Uhr: Rückgang des Hochwassers in Wuppertal frühestens am Nachmittag
Die Stadt Wuppertal rechnet nach dem vielen Regen nicht vor Donnerstagnachmittag mit einem Rückgang des Pegelstandes der Wupper. "Noch immer ist der Pegel der Wupper extrem hoch", schrieb die Stadt auf Twitter. Vorher könnten die Wassermassen auch nicht abgepumpt werden.
"Denn wohin sollen wir mit dem abgepumpten Wasser, wenn kein Platz zum Ableiten da ist? Dann pumpen wir das Wasser direkt in den nächsten Keller. Wir müssen also leider noch weiter warten."
Am Mittwoch war in Wuppertal extrem viel Regen gefallen: Wie die Stadt auf Twitter schrieb, entsprach die Menge des Wassers nach Angaben des Wupperverbandes einem Zehntel des durchschnittlichen Jahresniederschlages. Viele Institutionen in Wuppertal seien aufgrund der Unwetterfolgen am Donnerstag nicht zu erreichen, schrieb die Stadt.
Wer Termine im Stadtgebiet habe, solle diese verschieben. Auch der Zoo bleibt am Donnerstag geschlossen - hier gibt es keinen Strom. Busse der Wuppertaler Stadtwerke verkehren nach Angaben der Stadt derzeit nicht. Zudem gebe es zahlreiche Straßensperrungen. Im gesamten Bereich der Talsohle sei vorsorglich der Strom abgestellt worden. Teilweise betreffe dies auch Gebiete in den höheren Lagen, da die Leitungen zusammenhingen.
Im Stadtteil Beyenburg seien einzelne Häuser evakuiert worden. Besonders betroffen vom Hochwasser seien zudem Heckinghausen, Langerfeld und Barmen.
Update, 15. Juli, 11.36 Uhr: Region Aachen - Mehrere Ortschaften wegen Hochwasser ohne Strom
In der Region Aachen sind wegen des Hochwassers mehrere Ortschaften ohne Stromversorgung. "Zum aktuellen Zeitpunkt können wir noch nicht sagen, wann die Versorgung wieder hergestellt werden kann", teilte die Regionetz GmbH, der Netzbetreiber der Stadt Aachen, am Donnerstagvormittag mit.
"Aufgrund der Überschwemmungen können die Kollegen der Regionetz keine Kellerräume betreten und somit auch keine einzelne Haushalte wieder an das Stromnetz anschließen." Betroffen seien vor allem Stolberg mit der Innenstadt und den Ortsteilen Vicht und Zweifall, die Eschweiler Innenstadt und der historische Ortskern von Kornelimünster in Aachen.
Roetgen und der Stadtteil Rott seien zudem zurzeit nicht mit Gas versorgt. "Grund dafür ist die eingestürzte Brücke, die die Gasleitung beschädigt hat", teilte Regionetz weiter mit.
Update, 15. Juli, 11.45 Uhr: Trinkwasser in Eschweiler ausgefallen - Krankenhaus wird evakuiert
Infolge des Starkregens ist in Eschweiler bei Aachen am Donnerstag die Trinkwasserversorgung ausgefallen. Es sei eine Wasserleitung gebrochen, die die Innenstadt versorge, teilte die Städteregion Aachen mit.
Die Einwohner von Eschweiler sollten auf unnötigen Wasserverbrauch durch Duschen oder Toilettenspülungen verzichten. Das ebenfalls betroffene Krankenhaus mit derzeit rund 400 Patienten werde im Laufe des Tages geräumt.
Update, 15. Juli, 12.52 Uhr: Fluss Inde überspült Deich und läuft in Tagebau - ein Vermisster
Der Hochwasser führende Fluss Inde hat einen Deich in der Nähe des Braunkohletagebaus Inden bei Aachen überspült und läuft seit dem Morgen in den Tagebau.
Ein Sprecher des Energieunternehmens RWE sagte am Donnerstag, ein Mitarbeiter dort werde vermisst. Nach dem Mann werde mit einem Hubschrauber gesucht. Der Abbaubetrieb sei eingestellt worden. Der Zufluss des Wassers dauere an.
Der Sprecher sagte, der Fluss sei gegen 6.30 Uhr bei Lamerdorf über den Deich geschwappt. Die Inde ist nach heftigen Regenfällen in den vergangenen Tagen stark angeschwollen. Der Fluss verläuft in der Nähe des Tagebaus.
Update, 15. Juli, 12.55 Uhr: Wasserstände von Volme und Lenne im Sauerland sinken
Nach dem extremen Hochwasser sinken im Sauerland die Pegelstände von Volme und Lenne langsam. "Die Situation beginnt sich zu entspannen", sagte ein Sprecher des Hochwasserwarndienstes der Bezirksregierung Arnsberg am Donnerstag. Der Wasserstand der Ruhr verharre aber noch auf hohem Niveau.
Das Hochwasser von Lenne und Volme hat in Altena und Hagen für schwere Schäden gesorgt. "In den vergangenen 30 Jahren hatten wir solche Wasserstände nicht", sagte der Sprecher des Warndienstes.
Bei der Volme könne man sogar von einem Hochwasser sprechen, wie es im Durchschnitt einmal in 100 Jahren auftrete.
Update, 15. Juli, 12.57 Uhr: ADAC-Rettungshubschrauber beteiligen sich an Hochwassereinsatz
Am Einsatz in den Hochwassergebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen beteiligen sich auch zwei Rettungshubschrauber des ADAC. Die Besatzung des Hubschraubers "Christoph Europa 1" aus Würselen bei Aachen wirke an der Evakuierung einer Klinik in Eschweiler mit, sagte am Donnerstag ein Sprecher der ADAC Luftrettung.
Der Rettungshubschrauber "Christoph 1" sei von München aus auf dem Weg ins nördliche Rheinland-Pfalz. Der mit Spezialwinden ausgerüstete Hubschrauber könne dazu eingesetzt werden, um Menschen aus von den Fluten eingeschlossenen Häusern zu bergen.
Update, 15. Juli, 12.59 Uhr: Damm von Talsperre droht zu brechen - Ortsteile werden evakuiert
Wegen der Gefahr eines Dammbruchs an der Steinbachtalsperre werden zwei Ortsteile von Rheinbach im Rhein-Sieg-Kreis evakuiert. Das teilte die Feuerwehr Rheinbach am Donnerstag mit.
"Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme, da nicht sicher ist, ob der Damm der Steinbachtalsperre gehalten werden kann", heißt es in der Mitteilung. Bei der Evakuierung von Oberdrees und Niederdrees würden auch Lastwagen der Bundeswehr eingesetzt.
Wer nicht bei Familienangehörigen oder Bekannten unterkommen könne, finde eine Notunterkunft in der die Stadthalle Rheinbach.
Update, 15. Juli, 13.36 Uhr: Plünderungsversuche in Stolberg - Hundertschaft im Einsatz
In Stolberg bei Aachen nutzen bereits Kriminelle die Hochwasserlage aus: Dort sei es zu einzelnen Plünderungsversuchen von Geschäften gekommen, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Demnach hatten in drei Fällen Zeugen gemeldet, dass sich Personen in überschwemmten Läden befänden. Die Polizei nahm an einem Juweliergeschäft einen Verdächtigen fest.
Als die Beamten an den anderen Tatorten - einem Supermarkt und einer Drogerie - eintrafen, sind demnach mehrere Unbekannte geflüchtet. Ob etwas gestohlen wurde, war zunächst unklar.
Eine Hundertschaft der Polizei sei nun in Stolberg, um die verlassenen Wohnhäuser und Geschäfte vor Plünderungen zu schützen.
Update, 15. Juli, 13.39 Uhr: Mehrere Brücken in Hagen nach Unwetter zerstört
In Hagen sind durch das Hochwasser mehrere Brücken zerstört worden. Ein Polizeisprecherin berichtete am Donnerstag, die Rebecke-Brücke über den Fluss Volme sei vollständig eingestürzt. Bei einer weiteren Brücke über den Fluss sei der Mittelträger zusammengebrochen.
Außerdem sei eine Fußgängerbrücke über die Volme durch die Fluten weggerissen worden. Zwei weitere Brücken in der Innenstadt waren nach Angaben der Polizei am Donnerstag für den Verkehr gesperrt.
Die Volme ist ein Nebenfluss der Ruhr. Er fließt auf gut 20 Kilometern Länge durch das Stadtgebiet von Hagen.
Titelfoto: Vincent Kempf