Tatort Agrippabad: Verfahren gegen 17-Jährigen wegen sexuellen Übergriffs eingestellt

Köln - Der Fall hatte über die Grenzen Kölns hinaus für Aufsehen gesorgt. Im September 2023 soll im Kölner Agrippabad ein Mädchen (13) von einer achtköpfigen Gruppe junger Männer sexuell bedrängt worden sein. Gegen sieben Tatverdächtige wurde anschließend nicht weiter ermittelt. Das Verfahren gegen den letzten verbliebenen Jugendlichen wird nun gegen Auflagen eingestellt.

Das Mädchen soll Ende September 2023 im Kölner Agrippabad von einer Gruppe junger Männer bedrängt worden sein.
Das Mädchen soll Ende September 2023 im Kölner Agrippabad von einer Gruppe junger Männer bedrängt worden sein.  © Henning Kaiser/dpa

Das teilte das Kölner Amtsgericht am Montag mit. Laut Gerichtssprecherin Denise Fuchs-Kaninski muss sich der 17-Jährige jedoch einer mehrmonatigen pädagogischen Maßnahme stellen. Im Gegenzug werde das Verfahren zu den Akten gelegt.

Weitere Informationen zur genauen Begründung des Gerichts gab es wegen des minderjährigen Alters des Angeklagten nicht. Der Prozess fand deshalb auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Der Jugendliche soll laut Informationen der Bild seit 2017 in Deutschland leben und irakischer Herkunft sein. Als der Jüngste aus der achtköpfigen Gruppe soll er die 13-Jährige im September im Schwimmbad mehrfach unsittlich berührt haben.

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Aus einem Untersuchungsbericht geht hervor, dass der Vorfall während einer Wasserschlacht in dem Kölner Bad passiert sei. Das Mädchen konnte sich demnach kurz darauf befreien und informierte den Bademeister. Der wiederum verständigte anschließend die Polizei, die die Tatverdächtigen kurz darauf festnehmen konnte.

Laut dem Kölner Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer ließ sich im Anschluss ein hinreichender Tatbestand gegen sieben der acht beschuldigten Männer jedoch nicht begründen.

Hetze gegen Ausländer noch vor Prozessbeginn: Parteien nutzten Vorfall für politische Kampagne

Schon zu Beginn der Ermittlungen hatten Parteien wie die AfD und die Freien Wähler den Vorfall genutzt, Abschiebungen in großem Stil zu fordern.

Im Netz hatte es daraufhin zahlreiche fremdenfeindliche Kommentare von Usern gegeben.

Titelfoto: Henning Kaiser/dpa

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