Polizei-Bilanz nach Derby: Platzwunde, Pyrotechnik und sexuelle Belästigung
Köln – Mehr als 1000 Polizistinnen und Polizisten sorgten vor, während und nach dem Rheinischen Derby in Köln für Sicherheit. Auch stellten sie sich auf brisante Situationen einen und zogen am Abend Bilanz: Nicht nur im Bereich des Stadions kam es zu Zwischenfällen.
Im Kölner Rhein-Energie-Stadion rauchte es am gestrigen Sonntag fast ununterbrochen. Insbesondere zu Spielbeginn und im Verlauf der zweiten Halbzeit zündeten mehrere "Störer", wie die Polizei es beschreibt, pyrotechnische Gegenstände im Gästebereich.
Doch auf mutmaßlich gewaltbereite Fans waren die Einsatzkräfte am gestrigen Sonntag vorbereitet, als um 15.34 Uhr angestoßen wurde. Vor dem Stadion standen unterstützend Wasserwerfer sowie Reiterstaffeln bereit.
Bereits vor Spielbeginn zündeten anreisende Fußballanhänger beider Vereine Knallkörper im Bereich der Haltestellen Aachener Straße und Eupener Straße. Auch am Hültzplatz sowie vor dem Stadion kam es zu Böller-Einsätzen. Zwei Kölner Fans erhielten infolgedessen Platzverweise.
Wenig später kam es laut Polizei im Stadion zu einer gefährlichen Körperverletzung, bei der ein Fan nach einem Zahlstreit einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen hatte. Mit einer gefährlichen Platzwunde wurde der Mann in eine Klinik gefahren.
Die Polizei nahm die Ermittlung zu den zwei flüchtigen Tatverdächtigen auf.
Sexuelle Belästigung nach Abpfiff
Auf den Vorwiesen des Stadions mussten die Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei sowie der Reiterstaffel frühzeitig eingreifen: Zwei Stunden vor Anpfiff drohte die Lage zu eskalieren, als etwa 30 rivalisierende Fans aufeinandertrafen. Ein 35-jähriger Overather kam den Aufforderungen der Polizisten nicht nach und verbrachte die restliche Zeit in Polizeigewahrsam.
Während vor dem Stadion für Sicherheit gesorgt wurde, standen weitere Polizisten an den Bahnhaltestellen bereit.
"Mit starken Kräften sorgten Bundespolizistinnen und Bundespolizisten nicht nur am Hauptbahnhof in Mönchengladbach, sondern auch an diversen Bahnhöfen im Kölner Stadtgebiet für Sicherheit", teilte die Polizei mit.
Auch dort zündeten Anhänger Pyrotechnik, in einem der Extrazüge wurde die Deckenverkleidung sowie ein Sitz beschädigt. Ein 55-jähriger Mann aus Neuss muss sich wegen einer Beleidigung strafrechtlich verantworten.
Nach Abpfiff verlief die Rückreise weitestgehend friedlich, allerdings wurde der Bundespolizei nach ersten Erkenntnissen eine sexuelle Belästigung in einem der Entlastungszüge gemeldet. Die Ermittlungen dauern an.
Titelfoto: Thomas Banneyer/dpa