Nach Raubserie in Köln: Aiwanger will kriminelle Jugendliche als Erntehelfer einsetzen
Köln/München - Bayerns stellvertretender Ministerpräsident Hubert Aiwanger (53, Freie Wähler) ist für knallharte Aussagen gegen Migranten bekannt. Nun sorgte der Chef der Partei "Freie Wähler" mit einem Vorschlag zu kriminellen Jugendlichen in Köln für Aufsehen.
Aiwanger, der in der Vergangenheit schon häufiger mit fremdenfeindlichen Äußerungen aufgefallen war, empfiehlt die Jugendlichen in einer Botschaft auf dem Nachrichtendienst X als "Erntehelfer" oder "Strohballenstapler".
Bei den Teenagern, die der Freie-Wähler Chef meint, handelt es sich um eine Gruppe Verdächtiger, die für eine Goldketten-Raubserie in Köln verantwortlich sein sollen. Mehrere Passanten sind dabei in den letzten Wochen erst gezielt rund um den Ebertplatz ausgespäht und dann überfallen worden. Das Ziel der Räuber waren oft Goldketten, die die Opfer am Hals trugen.
Eine Sprecherin der Kölner Polizei sagte zur Herkunft der Täter dem "Kölner Stadt-Anzeiger", dass es sich dabei um "Kinder und Jugendliche aus dem nordafrikanischen Raum" handele.
Aiwanger will die Zuwanderung in Deutschland begrenzen. Über verschiedene Kanäle kritisiert er dabei auch immer wieder die Ampel-Regierung für ihre Flüchtlingspolitik.
Der 53-Jährige stand im vergangenen Jahr wegen eines antisemitischen Flugblatts seines Bruders in der Kritik, dass er als Jugendlicher weiter verbreitet haben soll. Die Folge war ein politischer Skandal unmittelbar vor der bayerischen Landtagswahl. Trotzdem durfte Aiwanger seinen Posten in der bayerischen Regierung behalten.
Raubserie am Kölner Ebertplatz und Eigelstein: Polizei findet Teil der Beute und ermittelt.
Die Kölner Polizei hat in der Raubserie inzwischen einige mögliche Teile der Beute wiedergefunden: in einer Jugendherberge in der Kölner Innenstadt.
Die Tatverdächtigen wohnen in einer Gemeinschaftsunterkunft für geflüchtete Minderjährige.
Genau daran scheitert aber offenbar auch eine konsequentere Strafverfolgung. Viele der mutmaßlichen Räuber sind offenbar noch nicht strafmündig.
Und laut Aussagen von Zeugen, die im Bericht des WDR gesprochen haben, schnell wieder auf freiem Fuß.
Titelfoto: Kerstin Joensson/AFP