Nach Goldketten-Raubserie in Köln: Bande hat das Land verlassen

Köln - Wochenlang hielt eine Gruppe junger unbegleiteter Migranten in Köln die Polizei und die Bevölkerung in Atem. Mehr als 200 Straftaten wurden seit Mai den sogenannten "Goldketten-Räubern" zugerechnet. Die Fälle sorgten bundesweit für Aufmerksamkeit. Nun hat der Teil der Täter, der nicht in Köln in Untersuchungshaft sitzt, das Land offenbar wieder verlassen.

Nicht alle Täter konnte die Kölner Polizei nach den Goldketten-Überfällen überführen. Der Rest hat das Land aber nun offenbar wieder verlassen. (Symbolbild)
Nicht alle Täter konnte die Kölner Polizei nach den Goldketten-Überfällen überführen. Der Rest hat das Land aber nun offenbar wieder verlassen. (Symbolbild)  © 123RF/peopleimages12

Das berichtet die BILD und bezieht sich auf eine Stellungnahme der Kriminalpolizei Köln. Kripo-Chef Michael Esser sagte von den 23 identifizierten Tätern, säßen aktuell neun in Untersuchungshaft. Der Rest habe das Land inzwischen wieder Richtung Spanien verlassen.

Von dort seien die Migranten, die überwiegend aus nordafrikanischen Ländern stammen sollen, auch eingereist. In Köln hatten die jungen Männer dann die Überfälle begangen, berichtet die Polizei.

Nach der Festnahme der Verdächtigen war eine Strafverfolgung erschwert gewesen, weil zunächst unklar war, wie alt die Räuber tatsächlich sind. Erst medizinische Gutachten brachten Klarheit darüber, dass viele mit dem Alter geschummelt hatten.

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Die stellvertretende Leiterin des Kölner Amtes für Kinder, Jugend und Familie Barbara Frank, wies in dem Bericht darauf hin, dass gegen die Ausreise der Jugendlichen keine rechtliche Handhabe vorläge.

"Wir können die Jugendlichen nicht ihren Unterkünften einsperren. Auf zwei Geflüchtete kommt ein Betreuer. In den Aufnahmeeinrichtungen werden die Zimmer überprüft. Werden dabei mögliche Güter aus den Straftaten entdeckt, wird dies der Polizei gemeldet", so Frank.

Dabei gelte auch eine Null-Toleranz-Strategie. Eine Ausreise könne man jedoch nicht verhindern, machte die stellvertretende Amtsleiterin deutlich.

Nach Überfällen in der Stadt: Jugendamt setzt weiter auf vorhandene Unterbringungen

Die Stadt Köln ist bei der Unterbringung von Flüchtlingen, wie hier im Stadtteil Zollstock, weiter auf städtische Übergangslösungen angewiesen. Erwachsene leben teilweise in Wohncontainern. (Archivbild)
Die Stadt Köln ist bei der Unterbringung von Flüchtlingen, wie hier im Stadtteil Zollstock, weiter auf städtische Übergangslösungen angewiesen. Erwachsene leben teilweise in Wohncontainern. (Archivbild)  © Oliver Berg/dpa

In der Kölner Stadtpolitik wurde kritisiert, dass die Jugendlichen ausgerechnet zwischen den Kriminalitätsbrennpunkten Breslauer Platz und Ebertplatz untergebracht wurden.

Das Kölner Jugendamt sagte dazu dem Kölner Stadt Anzeiger, dass zwar grundsätzlich versucht werde, eine eher ländlichere Umgebung für die unbegleiteten Flüchtlinge zu finden.

Das wäre jedoch alles andere als leicht, weil es im Raum Köln einfach viel zu wenig Unterbringungsmöglichkeiten gäbe. Deswegen müsse man weiter auf das bestehende Angebot auch in der Innenstadt zurückgreifen.

Titelfoto: 123RF/peopleimages12

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