Krasse Abzocke: Betrüger erbeutet mit Masche fast 450.000 Euro!
Düsseldorf – Der Düsseldorfer Polizei gelang am Dienstagnachmittag die Festnahme eines 27-jährigen Schwerbetrügers. Der Beschuldigte hatte einen Geschäftsmann aus Meerbusch um die riesige Summe von fast 450.000 Euro erleichtert – allein durch falsche Versprechen.
Seit Anfang August hatte der Betrüger dem gutgläubigen Geschäftsmann aus Meerbusch falsche Versprechungen gemacht und ihm eine Gewinnsumme von 1,7 Millionen Euro zugesichert, wie die Polizei mitteilte. Den Kontakt zu ihm habe er telefonisch geknüpft.
Der Geschädigte habe den Angaben des Gauners vertraut und auf seine Anweisung hin zwei Online-Gutscheine für je 500 Euro gekauft – doch das soll erst der Anfang gewesen sein.
Unzählige Male rief der Betrüger daraufhin den Geschäftsmann an, so die Polizei. Dabei ergaunerte er aufgrund angeblicher Gebühren und Notarkosten satte 448.000 Euro.
Das erschlichene Geld habe er zum Großteil in bar bei persönlichen Treffen erhalten.
Polizei fasst den Gangster bei der Geldübergabe
Diese Masche soll der Betrüger etwa zwei bis drei Wochen durchgezogen haben. Dann meldete sich das Misstrauen des Geschäftsmanns und er informierte die Polizei.
Als der Schwerbetrüger sich bei einer vereinbarten Übergabe an der Düsseldorfer Königsallee "seinen" nächsten Geldbatzen abholen wollte, waren die Beamten sofort zur Stelle und legten den Schwerbetrüger in Handschellen.
Derzeit wird nach möglichen Komplizen des 27-jährigen Solingers ermittelt.
Vorsicht vor falschen Gewinnversprechen
Wer unverhofft die Nachricht bekommt, er habe gewonnen, sollte vorsichtig sein, warnt die Polizei. Das Versprechen angeblicher hoher Gewinne ist eine Masche, die Betrüger in unterschiedlichen Varianten anwenden.
Dabei ist die Vorgehensweise immer die gleiche: Bevor ihnen der angebliche Gewinn übergeben wird, müssen die Opfer zunächst eine Gegenleistung erbringen - zum Beispiel Gebühren zahlen, kostenpflichtige Telefonnummern anrufen oder an einer Veranstaltung teilnehmen.
Damit Betrüger keine Chance haben, rät die Polizei Folgendes:
- Mache Dir bewusst: Wenn Du nicht an einer Lotterie teilgenommen hast, kannst Du auch nichts gewonnen haben!
- Gib niemals Geld aus, um einen vermeintlichen Gewinn einzufordern: Zahl keine Gebühren oder wähl gebührenpflichtige Sondernummern (z.B. 0900..., 0180..., 0137...).
- Mach keine Zusagen am Telefon.
- Gib niemals persönliche Informationen weiter: keine Telefonnummern und Adressen, Kontodaten, Bankleitzahlen, Kreditkartennummern oder Ähnliches.
- Frag den Anrufer nach Namen, Adresse und Telefonnummer der Verantwortlichen, um welche Art von Gewinnspiel es sich handelt und was genau Du gewonnen hast. Notiere Dir seine Antworten.
- Sichere Dich ab, indem Du einen angeblichen Vertragsabschluss widerrufen und wegen arglistiger Täuschung anfechtest. Verbraucherzentralen bieten dazu Musterschreiben an, die Du in Beratungsstellen der Verbraucherzentralen sowie im Internet (www.verbraucherzentrale.de) bekommst.
- Unberechtigte Lastschrifteinzüge können den Tatbestand des Betrugs gemäß § 263 Strafgesetzbuch erfüllen. Erstatte im Zweifel Anzeige bei der Polizei.
Der Solinger Schwerbetrüger soll am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt werden.
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