Goldketten-Raubserie in Köln nimmt kein Ende: Ist die Polizei machtlos?

Köln - Es nimmt kein Ende: In Köln haben es minderjährige Flüchtlinge auf Halsketten abgesehen. Allerdings scheint die Bande keine Angst vor der Polizei zu haben. Jetzt konnte aber ein 15-Jähriger dingfest gemacht werden.

Im Kölner Stadtteil Eigelstein haben sich die Halsketten-Raube gehäuft.
Im Kölner Stadtteil Eigelstein haben sich die Halsketten-Raube gehäuft.  © Imago / Schöning

Nachdem es am vergangenen Montag gegen 17 Uhr erneut zu einem Halskettenraub gekommen ist, konnte der Tatverdächtige nur kurze Zeit später am Gereonswall festgenommen werden, wie die Polizei bestätigt hat.

Mithilfe der Videoaufzeichnungen der Kölner Verkehrsbetriebe konnte der Jugendliche identifiziert werden. Der polizeibekannte Teenager aus Tunesien wurde bereits dem Haftrichter vorgeführt.

Demnach soll der 15-Jährige das 49-jährige Opfer angesprochen und ihr dann die Goldkette vom Hals gerissen haben.

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Bereits 2015 begann die Serie des Goldkettenraubs in der Innenstadt. Dabei sind die Täter vor allem im Sommer aktiv. Denn zu dieser Jahreszeit können die Jugendlichen ihre Beute besser erkennen. Der Grund: Die luftige Kleidung.

In diesem Jahr nahm das Ganze dann überhand. Seit Juni 2024 wurde 20 Passanten Schmuck vom Körper geraubt. Dabei ziehen die Täter ihr Ding vor allem im Stadtteil Eigelstein, rund um den Hauptbahnhof, durch.

Kölner Bürger schon zweimal überfallen worden

Die Polizei hat bereits mehrere Jugendliche festgenommen. (Symbolbild)
Die Polizei hat bereits mehrere Jugendliche festgenommen. (Symbolbild)  © Marcus Brandt/dpa

Wie ein Anwohner gegenüber der BILD jüngst berichtete, sei er schon zweimal von der Bande überfallen worden - zuletzt vor zwei Wochen.

Dort soll er von hinten zu Boden gestoßen worden sein und dann habe man ihm die Goldkette vom Hals gerissen. Zwar sei der Nordafrikaner festgenommen worden sein, doch da er erst 13 Jahre alt ist, wurde er wohl wieder freigelassen.

Doch was kann die Polizei dagegen tun? "Wir haben die Präsenz mit zivilen sowie uninformierten Kräften an Aufenthaltsorten der Jugendlichen verstärkt", erklärt Einsatzleiter Stefan Mitschke.

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Weiter führt er aus: "Wir setzen zudem eine Ermittlungsgruppe ein, die alle Erkenntnisse auswertet, Einsatzmaßnahmen koordiniert und bei identifizierten Tatverdächtigen Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung trifft."

Mittlerweile werden in Köln rund 600 minderjährige Flüchtlinge betreut. Laut Stadt lebe die Mehrheit unauffällig in den Einrichtungen und nehme das Betreuungsangebot gut an.

Titelfoto: Imago / Schöning

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