Ging es um Rache? Hinter Kölner Messerattacke könnte Familienstreit stecken
Köln – Die Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen mit einem lebensgefährlich Verletzten am vergangenen Freitag in Köln steht womöglich in Zusammenhang mit dem tödlichen Streit zwischen zwei Familien im vergangenen Jahr.
Die vier beziehungsweise zwei Personen stünden im Lager jener Familien, die bei der Tat im März 2022 eine Rolle spielten, teilte Ulrich Bremer von der Staatsanwaltschaft Köln am Montag mit. Zuvor hatte "Bild" darüber berichtet.
Am Freitagnachmittag waren eine Vierer- und eine Zweiergruppe in der Kölner Innenstadt aneinandergeraten. Bei einem Mann war zunächst von lebensgefährlichen Stichverletzungen die Rede. Mittlerweile sei er wieder bei Bewusstsein, hieß es am Montag.
Gegen alle Beteiligten wird wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung beziehungsweise des versuchten Totschlags ermittelt. Unklar war zunächst, von wem die Aggressionen zu Beginn ausgingen.
Am 10. März 2022 hatten zahlreiche Menschen in Köln das Auto eines 37-Jährigen gestoppt und ihn mit Schlägen, Tritten und Stichen schwerst verletzt.
Der Mann starb zwei Wochen später im Krankenhaus. Oberstaatsanwalt Bremer sagte damals, man könne durchaus von einem "Gewaltexzess" sprechen.
Hintergrund der Tat soll ein schon länger schwelender Streit zwischen zwei aus dem ehemaligen Jugoslawien stammenden Großfamilien gewesen sein.
Titelfoto: Gianni Gattus/Blaulicht Solingen Aktuell /dpa