Erste Polizei-Bilanz zum CSD: Zugwagen fängt Feuer - Zeugen melden homophobe Randalierer
Köln - Am Sonntag war in Köln anlässlich des Christopher-Street-Days (CSD) einiges los! Laut dem Veranstalter kamen zur großen Parade schätzungsweise 1,2 Millionen Besucher - doch nicht alle hatten gute Laune im Gepäck. Die Polizei musste auf der Ehrenstraße einschreiten.
Am Sonntagabend zogen die Beamten eine erste Bilanz und berichteten von mehreren Einsätzen, die bislang am Rande des CSD erfolgt sind.
So sei die bunte Parade mit zehntausenden Teilnehmenden von der Deutzer Werft über verschiedene zentrale Straßen der Stadt weitestgehend störungsfrei verlaufen.
Im Vorfeld waren jedoch mehrere Drohungen gegen den CSD, die Polizei und weitere Sicherheitsbehörden wie das Landes- und Bundeskriminalamt eingegangen, berichteten die Beamten nun.
"Am Samstag (20. Juli) war im Internet per Video ein Angriff auf die heutige Versammlung der queeren Community angekündigt worden. Auch am heutigen Sonntag war der Staatsschutz mit weiteren Drohungen befasst", schilderte ein Polizeisprecher.
Nach eingehender Prüfung hätten sich aber keine Hinweise auf eine Ernsthaftigkeit ergeben. Die Ermittlungen zu den Drohungen dauern an, hieß es.
Kölner Polizei auch weiterhin mit zahlreichen Kräften im Einsatz
Während ein technischer Defekt an einem Zugwagen am Mittag gegen 12.30 Uhr für einen kleinen Brand und eine darauffolgende kurzzeitige Unterbrechung des Zuges gesorgt hatte, musste die Polizei am Nachmittag gegen 15.30 Uhr in die Ehrenstraße ausrücken.
Zeugen hatten dort mehrere Männer beobachtet, die sich lautstark rechtsradikal und homophob äußerten und zudem Regenbogenfahnen abreißen würden.
"Einsatzkräfte stellten 13 Männer im Alter zwischen 18 und 30 Jahren noch vor Ort, fertigten Strafanzeigen und erteilten Platzverweise", schilderte der Sprecher.
Zurzeit würden die Menschen nach der Parade noch weiter feiern, die Kölner Polizei sei daher auch weiterhin mit zahlreichen Kräften im Einsatz.
Titelfoto: Christoph Reichwein/dpa