Er soll einen Mord in Auftrag gegeben haben: Haftbefehle gegen ausgelieferten Ex-"Bandidos"-Chef
Köln - Nach der Flucht aus dem offenen Vollzug der Justizvollzugsanstalt Euskirchen und seiner Festnahme in Spanien ist der ehemalige Präsident der Kölner "Bandidos" nach Deutschland ausgeliefert worden.
Eine Sprecherin der Köln Staatsanwaltschaft bestätigte, dass gegen den Mann nun auch wegen zweifacher Anstiftung zum versuchten Mord ermittelt wird. "Bild.de" hatte zuvor berichtet.
Der Rocker war nach einem positiven Drogentest im Dezember 2022 durch das Fenster seiner Zelle im offenen Vollzug geklettert und verschwunden. Im vergangenen Jahr war er in Spanien festgenommen worden und saß seitdem in Auslieferungshaft.
Laut Staatsanwaltschaft wurde er am 11. Januar in Madrid Kölner Polizeibeamten übergeben, die mit ihm nach Frankfurt/Main flogen. Der Mann sitzt nun in Untersuchungshaft, da es zwei neue Haftbefehle gegen ihn gibt.
Zum einen soll er laut Staatsanwaltschaft Ende 2018 als "Bandidos"-Präsident als Reaktion auf Schüsse auf ein Café in Köln-Kalk "mehrere ihm nahestehende Personen damit beauftragt (...) haben, auf ein Mitglied einer rivalisierenden Rockervereinigung zu schießen, wobei der Beschuldigte dessen Tod zumindest billigend in Kauf genommen haben soll".
Ein Mann überlebte lebensgefährlich verletzt.
Schusswechsel in Kölner Innenstadt
Im zweiten Fall soll der Rocker-Präsident im Januar 2019 "andere Personen zu einem versuchten Mord angestiftet (...) haben, nachdem es zunächst in der Kölner Innenstadt zu einem Schusswechsel zwischen dem Beschuldigten und einem Mitglied einer rivalisierenden Rockervereinigung gekommen war".
Am Abend desselben Tages wurde mit einer Maschinenpistole auf ein mit elf Gästen besetztes Café in Köln-Mülheim geschossen, wobei keiner verletzt wurde.
Titelfoto: Thomas Banneyer/dpa