Drogenkrieg in Köln: Hat der "Mocro"-Polizist auch Kontakte in die Islamisten-Szene?

Köln - Schon in der vergangenen Woche sind Gerüchte aufgekommen, dass ein Bonner Polizist (25) mit der niederländischen "Mocro-Mafia" zusammenarbeitet. Jetzt gibt es weitere unfassbare Spekulationen.

In Nordrhein-Westfalen, wie hier in Düsseldorf, kommt es in letzter Zeit zu zahlreichen Explosionen an Mehrfamilienhäusern.
In Nordrhein-Westfalen, wie hier in Düsseldorf, kommt es in letzter Zeit zu zahlreichen Explosionen an Mehrfamilienhäusern.  © Patrick Schüller

Denn wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" jetzt berichtet, soll der 25-jährige Beamte auch Kontakte in die Islamisten-Szene haben.

Demnach habe man auf den beschlagnahmten Handys nicht nur Bestechungschats gefunden.

Auch sein Bruder soll wegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung in Blickfeld des Staatsschutzes geraten sein. Daher habe der Polizist die Fahndungs- und Fallbearbeitungsplattform "Viva" durchforstet, damit er die Verdachtslage gegen seinen Bruder checken kann.

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Bereits in der vergangenen Woche ist darüber berichtet worden, dass der Beamte in der Probezeit immer wieder auf das Datensystem der Polizei zugegriffen haben soll.

Dabei soll er Informationen über einen Drogenschieber aus Köln-Kalk abgerufen haben.

Polizist soll 50 Euro pro Information bekommen haben

Auch in Köln gab es schon die eine oder andere Detonation.
Auch in Köln gab es schon die eine oder andere Detonation.  © Sascha Thelen/dpa

Infolgedessen soll dieser 50 Euro pro Information gezahlt haben. Dies gehe aus Chatverläufen hervor, die man auf den Mobiltelefonen des Polizisten und des Kriminellen gefunden und sichergestellt habe.

In einem Verlauf soll der 25-Jährige erklärt haben, dass es zwar viel Geld sei, aber er dem "Mocro"-Mitglied immerhin eine Menge Informationen besorge. Als dieser jedoch nicht zahlten wollte, habe der Polizist mit Konsequenzen gedroht.

Kennengelernt haben sich die beiden anscheinend in einer Moschee. Demnach habe der Beamte durch den Kontakt einen tiefen Einblick in den Drogenkrieg erhalten, der aktuell in Nordrhein-Westfalen in vollem Gange ist.

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Außerdem soll er für zwei weitere Mitglieder der Bande deren Strafstatus abgefragt haben.

Dies soll herausgekommen sein, als die Kölner Ermittler die Datenplattformen überprüft haben, denn jeder Zugriff eines Polizisten wird dort festgehalten.

Ausgelöst worden waren die Ermittlungen gegen den Kommissar durch abgehörte Telefonate. In Gesprächen hatte der Drogenschieber mit seinem Kontakt zu einem Polizisten geprahlt.

Titelfoto: Sascha Thelen/dpa

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