Besondere Ausstellung in Köln: Hier könnt ihr auf der Titanic herumlaufen

Von Christoph Driessen

Köln - Einmal in einem der Flure der Titanic stehen und zu sehen, wie das eindringende Wasser immer höher steigt und dann das Licht ausfällt. Einmal durch das Treppenhaus der Ersten Klasse mit seiner berühmten Glaskuppel schreiten. Oder draußen auf dem Meer in einem der Rettungsboote sitzen und den mächtigen Ozeandampfer entzweibrechen und untergehen sehen.

In Köln gibt es eine Ausstellung über die Titanic.
In Köln gibt es eine Ausstellung über die Titanic.  © Oliver Berg/dpa

Das ermöglicht jetzt eine Ausstellung in Köln, die in 360-Grad-Projektionen Räume und Ansichten des wohl berühmtesten Schiffs der Geschichte rekonstruiert. Die Titanic war 1912 auf ihrer Jungfernfahrt nach New York mit einem Eisberg zusammengestoßen und untergegangen. Fast 1500 Menschen starben.

Die Ausstellung "Titanic - Eine immersive Reise" wird erstmals im deutschsprachigen Raum gezeigt - ab 17. April auch in Hamburg. Für den Besuch muss man vorab ein Zeitfenster buchen.

Titanic-Fans dürften auf ihre Kosten kommen, zumal die Schau auch etwa 300 Original-Artefakte von der Titanic und anderen Schiffen vereint. Wer Interesse für den Ozeandampfer mitbringt, kann viel entdecken, zum Beispiel ein Schaubild mit den Herkunftsorten aller Passagiere.

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Da sieht man dann, dass einer auch aus Köln kam: Alfred Nourney (1892-1972), der sich an Bord als Baron Alfred von Drachstedt ausgab. Er liegt direkt gegenüber dem Ausstellungsgelände auf dem Melatenfriedhof begraben.

Kölner erzählt von der Kollision mit dem Eisberg

Es wurden in 360-Grad-Projektionen Räume und Ansichten des wohl berühmtesten Schiffs der Geschichte rekonstruiert.
Es wurden in 360-Grad-Projektionen Räume und Ansichten des wohl berühmtesten Schiffs der Geschichte rekonstruiert.  © Oliver Berg/dpa

Über die Kollision mit dem Eisberg erzählte Nourney 1962 in einem Radio-Interview: "Einen Bums oder so etwas hat's nicht gegeben, kein Glas fiel um."

Nur eine leichte Bewegung des Schiffs habe er wahrgenommen. Er sei dann nach draußen gegangen, habe sich umgesehen und kurz darauf einen Platz in einem der Rettungsboote ergattert.

Über den Untergang selbst sagte er: "Das Heck, das zeichnete sich am Horizont ab, die riesigen Schrauben in der Luft standen ein Momentchen still, und dann donnerte es und rrrrum - weg, rauschte sie in die Tiefe."

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Das Schreien der Ertrinkenden habe er wie einen einzigen Sirenenton wahrgenommen. "Das war wohl das Schlimmste, was beim ganzen Untergang dabei war, dieses furchtbare Schreien von den Leuten."

Titelfoto: Oliver Berg/dpa

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