Serienstraftäter "Brummi-Andi" wegen 20 Vergehen vor Gericht
Aachen – Vor dem Landgericht Aachen wird seit Freitag ein Prozess gegen den Serienstraftäter "Brummi-Andi" neu aufgerollt.
In erster Instanz war der heute 35-Jährige im vergangenen Jahr wegen 20 Straftaten zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden.
Nachdem der Bundesgerichtshof das Urteil im Revisionsverfahren zum Teil aber aufgehoben hatte, muss nun eine andere Strafkammer den Fall neu verhandeln.
Zu Beginn des Prozesses schwieg der 35-Jährige.
Bereits als Jugendlicher hatte der Mann mit gestohlenen Lastwagen Spritztouren unternommen und dabei im Alter von 14 Jahren einen Polizisten getötet, als er mit einem Lastzug in den Niederlanden eine Straßensperre durchbrach.
Die Boulevardpresse nannte ihn deswegen "Brummi-Andi". Das Landgericht Düsseldorf verurteilte ihn 2001 zu vier Jahren Jugendstrafe. Danach wurde er auch wegen weiterer Straftaten mehrfach rechtskräftig verurteilt.
Anfang Januar des vergangenen Jahres war er unter anderem wegen versuchter schwerer Brandstiftung in Tateinheit mit versuchter gefährlicher Körperverletzung, Geldfälschung und vorsätzlichen Fahrens ohne Fahrerlaubnis verurteilt worden.
Die damals im Raum stehende Sicherungsverwahrung verhängten die Richter nicht. Aus ihrer Sicht war es zu diesem Zeitpunkt zu früh, um von einem Hang zu erheblichen oder gefährlichen Straftaten zu sprechen.
Die Bundesrichter monierten allerdings bei vereinzelten Taten die Urteilsgründe, bei einigen anderen das Strafmaß. In dem neuen Prozess müssen die Richter zu einer neuen Gesamtstrafe kommen, die aus den Einzelstrafen gebildet wird. Acht Verhandlungstage sind angesetzt, der letzte ist für den 11. September terminiert.
Titelfoto: Oliver Berg/dpa