Leipziger weint 200.000 Euro schwerem Diebesgut hinterher: "Hoher individueller Schaden"

Leipzig - Im Sommer 2023 wurde das private Lager eines 85-jährigen Leipzigers von Einbrechern heimgesucht. Durch einen Beitrag in der neuen "Kripo Live"-Sendung hofft die Polizei auf Hinweise zu der mysteriösen Tat.

Das Ölgemälde "Angelika" des Künstlers Werner Tübke ist 18 cm x 34 cm groß, der Rahmen besteht aus Eiche und ist grün lasiert.
Das Ölgemälde "Angelika" des Künstlers Werner Tübke ist 18 cm x 34 cm groß, der Rahmen besteht aus Eiche und ist grün lasiert.  © Polizei Sachsen

Ramol Noack hatte jahrelang eine Firma für Medizintechnik in Leipzig betrieben, bevor er nach Süddeutschland gezogen war. Im vergangenen Jahr kehrte er mit seiner Frau in die Messestadt zurück, wie in der Fahndungsshow beschrieben wird.

Vor der Fertigstellung der neuen Wohnung lagerte das Ehepaar ihr Hab und Gut in rund 40 Umzugskartons in der alten Firma in der Körnerstraße 10 im Leipziger Süden zwischen. Ein fataler Fehler, wie sich herausstellen sollte.

"Ich war der Meinung, dass das sichere Fenster und Türen mit Zylinderschloss sind", so Ramol Noack. Doch trotzdem gelang es den Tätern, im Zeitraum zwischen dem 3. Juni und 30. September durch die Hintertür ins Gebäude zu gelangen. Einbruchsspuren? Fehlanzeige!

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Scheinbar zielstrebig machten sich die Diebe an den Umzugskartons zu schaffen, aus denen sie diversen Schmuck, Gold- und Silbermünzen sowie ein Ölgemälde des Leipziger Künstlers Werner Tübke mitgehen ließen. Damit erbeuteten sie Waren im Gesamtwert von rund 200.000 Euro.

Diebesgut ist wohl rund 200.000 Euro wert

Bei den gestohlenen Schmuckstücken handelt es sich um Lehrlingsstücke eines Goldschmiedes. Sie alle tragen einen individuellen Prägestempel (Mitte).
Bei den gestohlenen Schmuckstücken handelt es sich um Lehrlingsstücke eines Goldschmiedes. Sie alle tragen einen individuellen Prägestempel (Mitte).  © Montage Polizei Sachsen

Was für den bestohlenen Senior aber viel schwerer wiegt, ist der emotionale Schaden: "Das Schlimmste ist eigentlich, dass viele Sachen verschwunden sind, mit denen ich viele Erinnerungen verbinde, die ich jetzt aufgeben muss."

So handelte es sich bei dem Schmuck um von seinem Sohn gefertigte Stücke, diverse Münzen (teilweise bis zu 3000 Jahre alt) waren Geschenke seines Vaters und Großvaters gewesen. "Sie haben für mich einen sehr hohen individuellen Wert", erklärt Ramol Noack.

Bei ihren Ermittlungen, die durch die aufgrund des unklaren Tatzeitpunktes schlechte Spurenlage erschwert wird, stellt sich die Polizei unter anderem die Frage: Kannten sich die Diebe in den Lagerräumen in der Körnerstraße aus? Und vor allem: Wie sind sie vermutlich am helllichten Tag ins Gebäude gelangt?

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Auf der Website der sächsischen Polizei könnt Ihr das Diebesgut mit detaillierten Beschreibungen einsehen.

Für sachdienliche Hinweise, welche zur Aufklärung des Diebstahls führen, hat der Rentner eine Belohnung von 3000 Euro versprochen. Wem die abgebildeten Gegenstände in den vergangenen Monaten zum Kauf angeboten wurden oder wer andere Infos zur Tat hat, soll sich unter der Nummer 0341/30300 bei der Leipziger Kripo melden.

Titelfoto: Montage Polizei Sachsen

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