Vor Messerattacke auf zwei Ukrainer: Angreifer verzichteten auf Behördenhilfe
Oberhausen - Vor dem tödlichen Messerangriff auf zwei Ukrainer in Oberhausen im vergangenen Februar hat es für die jugendlichen Tatverdächtigen bereits Hilfsangebote vom Staat gegeben.
Zwei der zum Tatzeitpunkt 14- bis 15-jährigen mutmaßlichen Täter hätten im vergangenen Jahr ein Angebot der Landes-Initiative "Kurve kriegen" erhalten, schrieb NRW-Justizminister Benjamin Limbach (54, Grüne) auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion.
Das Programm richtet sich an bereits straffällige Minderjährige und soll verhindern, dass sie komplett in die Kriminalität abrutschen.
"Die Teilnahme ist aber freiwillig und auf die aktive Mitwirkung der Betroffenen ausgelegt", betonte Limbach.
Im Fall der beiden Oberhausener Tatverdächtigen "lehnten die Betroffenen bzw. deren Sorgeberechtigte eine Teilnahme ausdrücklich ab". Zuvor hatte die "Rheinische Post" (Samstag) berichtet.
Vier Jugendliche in Untersuchungshaft
Die beiden 17 und 18 Jahre alten angehenden Profi-Basketballer aus der Ukraine waren am 10. Februar am Oberhausener Hauptbahnhof angegriffen und durch Messerstiche so schwer verletzt worden, dass sie starben.
Vier Jugendliche im Alter von 14 bis 15 Jahren kamen wegen mutmaßlichen zweifachen Mordes in Untersuchungshaft. Als Haupttäter gilt ein 15-jähriger Deutsch-Türke. Einen rassistischen Hintergrund hatte die Tat laut Polizei nicht.
Titelfoto: ART Giants Düsseldorf