Vermisste Valeriia (9): Polizei ermittelt nun auch im Ausland
Döbeln - Ein Großaufgebot von gut 300 Polizisten durchkämmt erneut Döbeln und suchte nach der verschwundenen Schülerin Valeriia (9).
Sogar in der Ukraine und Polen ermittelt jetzt die Polizei. Ein familiärer Hintergrund sei nicht auszuschließen.
Polizeisprecher Andrzej Rydzik (39) bestätigt: "Wir führen Ermittlungen auch über Stadt- und Landesgrenzen hinaus."
Denn Mutter Nadja (32) und Valeriia aus der Ukraine leben erst seit 2022 in Döbeln, der Vater ist noch in der Heimat.
Was bisher geschah
Rückblick: Am Montag um 6.50 Uhr verließ das Mädchen ihr Haus in der Gabelsbergerstraße. Ab Busbahnhof wollte sie zur Schule "Am Holländer" fahren.
Doch in den Bus stieg sie nicht ein, kam nie in der Schule an. Die verzweifelte Mutter spricht nicht mit der Presse. Durch die Sprechanlage ihres Hauses lässt sie ausrichten, dass es ihr sehr schlecht geht. "Ich rede nur mit der Polizei und möchte, dass meine Tochter gefunden wird."
Auch der Opa öffnet nicht die Tür.
Polizei sucht nun mit 300 Mann
Gut 300 Polizisten und Polizeischüler gehen indes in Döbeln von Haus zu Haus, von Grünanlage zu Grünanlage, von Busch zu Busch, klingeln, schauen, suchen. Zudem kreisen ein Hubschrauber und eine Drohne über der Stadt. Die Wasserschutzpolizei sucht an der Mulde. Bisher alles ohne Erfolg.
Die Polizei bittet alle Bürger, in Kellern, Speichern, Abstellräumen, Gärten und Schuppen nachzuschauen. "Ich helfe gern", sagt Anwohnerin Barbara Rücker (69) und schaut in einer Abstellkammer nach.
"Furchtbar" nennt Andreas Gerhardt (58, Büro "Reisen & Service") das Verschwinden Valeriias. "Natürlich mache ich mit und überprüfe unseren Hauskeller."
Oberbürgermeister Sven Liebhauser (42, CDU) lobte das Engagement: "Die Betroffenheit über den Fall ist bei Bürgern und mir sehr groß."
Titelfoto: Montage: Polizei Döbeln, Sebastian Willnow/dpa