Vermisste Inga (5) bei Stendal: Ermittler geben nicht auf!
Magdeburg - Der Fall der 2015 verschwundenen und bis heute nicht gefundenen fünfjährigen Inga beschäftigt Polizei und Staatsanwaltschaft noch immer.
"Für die Landespolizei ist die Aufklärung dieses Falles von herausragender Bedeutung. Das war es von Anfang an, das ist es bis heute und das gilt auch in Zukunft", sagte Innenministerin Tamara Zieschang (52, CDU) am Donnerstag im Innenausschuss des Landtags in Magdeburg.
Die Eltern des Mädchens waren bei der Sitzung anwesend. "Die Ungewissheit zum Verbleib Ihrer Tochter macht nicht nur Sie betroffen, sondern genauso uns.
Es macht einen traurig, es macht einen nachdenklich." Der Fall sei nicht zu den Akten gelegt und werde es auch nicht.
Am 2. Mai 2015, einem Samstag, war das kleine Mädchen mit seiner Familie aus Schönebeck im Stendaler Ortsteil Wilhelmshof zu Besuch. Bei der Vorbereitung eines Grillfestes wurde die Fünfjährige das letzte Mal gesehen.
Die Eltern und ihre Rechtsvertreter hatten zuletzt öffentlich beklagt, dass möglicherweise nicht allen Hinweisen nachgegangen worden sei. Sie fordern neue Ermittlungen.
Über 2000 Hinweise wurden geprüft, keiner hatte eine heiße Spur
Die Landesregierung gab einen Bericht zu den Ermittlungen ab, die bislang keine heiße Spur gebracht hatten.
Landespolizeidirektor Mario Schwan (53) umriss den großen Aufwand der Ermittler: 34 Suchmaßnahmen habe es rund um den Ort des Verschwindens des Mädchens gegeben, es wurde in mehreren Bundesländern, in Tschechien und in Österreich gesucht.
Laut Justizministerium wurde mehr als 2000 Spuren und Hinweisen nachgegangen, aktuell seien sieben in Bearbeitung. Die Ermittlungsakten füllten 20 Umzugskartons.
Landespolizeidirektor Schwan berichtete von polizeilichen Fallanalysen in Brandenburg und Niedersachsen, bei denen Spurenkomplexe erneut überprüft worden seien.
In Sachsen-Anhalt hatte es 2019 eine Prüfgruppe gegeben, die sich den Fall Inga nochmals genau ansah, wo es aber auch nicht zu einer heißen Spur oder Tatverdächtigen kam.
Titelfoto: Bildmontage: Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord